Für Mieterhöhungen gelten ab Januar 2017 für zwei Jahre neue Bezugsgrößen. In allen Segmenten des freien Wohnungsmarktes weist der heute vorgestellte qualifizierte Mietspiegel – zum Teil erhebliche – Preissteigerungen gegenüber 2015 aus. Im Durchschnitt ist die Miete um 6,8 Prozent gestiegen, konstatierte Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Die Linke). Dies sei der stärkste Anstieg seit 2006. Den höchsten Zuwachs gibt es ausgerechnet bei den Wohnungen mit einfacher Ausstattung. Hier verzeichnet die Auswertung der Daten einen Anstieg um 15,8 Prozent. Als Ursache sieht Kaufmann hier vor allem die mit der größeren Fluktuation verbundene Möglichkeit, bei jeder Neuvermietung die Miete zu erhöhen. Außerdem würden immer mehr Wohnungen mit geringen Ausstattungsstandards saniert. Insgesamt zeige der Mietspiegel, „dass es immer weniger preiswerte Wohnungen in Dresden gibt“, so die Sozialbürgermeisterin.
>> Die Mietspiegeltabelle 2017
>> Veränderungen von 2015 zu 2017
>> Mietspiegel auf der Dresden-Homepage
Die Ausstattungsmerkmale (ZMM):
(ausführliche Beschreibung im neuen Mietspiegel)
- Sammelheizung (Heizkessel, Fernwärme)
- Bad (separater Raum, Wanne oder Dusche)
- zeitgemäße Fenster
- Außenwandwärmedämmung
- zeitgemäße Elektroinstallation
- zeitgemäße Küche (Fliesenspiegel)
- Balkon, Loggia, Veranda
- bauliche Besonderheiten (z.B. Parkett, Gäste-WC)
- Wertige Zusatzausstattung (EBK, kostenfreier Stellplatz, Gäste-Bad)
- exklusives Wohnen (z.B. Terasse/Balkon ab 10 qm, Kamin, Fußbodenheizung überall, freistehende Wanne, Whirlpool
Die Mietspiegeltabelle zeigt die Ausstattungsklassen I bis VI, die sich nach der Zahl der Ausstattungsmerkmale (ZMM) gliedern.
Johannes Promann vom Gewos-Institut Hamburg, das die Daten erhoben und ausgewertet hat, erläuterte die Verteilung der verschiedenen Preisspannen bei den Nettomieten auf dem Dresdner Wohnungsmarkt. Der Anteil der Wohnungen mit Mieten unter 4 Euro pro Quadratmeter liegt nur noch bei 1.7 Prozent (2015: 4,4 %). Wohnungen mit Mieten von 4 bis 4,99 Euro reduzierten sich von 14.6 auf 11.9 Prozent. Bei 5 bis 5.99 Euro sank der Anteil in den letzten zwei Jahren von 39.2 auf 34.4 Prozent. Diese Zahlen würden noch einmal deutlich machen, wie der Anteil an preiswertem Wohnraum in Dresden gesunken sei. Insgesamt reduzierte sich der Anteil von Wohnungen mit einer Miete unter 5,99 Euro pro Quadratmeter von 2015 zu 2017 um 10 Prozent auf 48 Prozent. Die Stadt verfügt über rund 295.000 Wohnungen.
Der neue Mietspiegel wird nun für zwei Jahre die Grundlage für den Ausgleich zwischen Mieter und Vermieter sein. Außerdem werden die Daten bei der Zahlung von Leistungen für die Unterkunft an sozial Bedürftige und für die Entscheidung über eine mögliche Kappungsgrenze bei vermietetem Wohnraum zugrunde gelegt. An der Erarbeitung waren der Mieterverein Dresden, Haus&Grund Dresden, die Sächsischen Wohnungsgenossenschaft Dresden, die Vonovia, und verschiedene Ämter der Landeshauptstadt beteiligt. Die Interessenvertretungen der Mieter und der Hauseigentümer hätten den Mietspiegel bereits anerkannt, sagte Kaufmann.
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