Überhaupt nicht normal startet die Messe Dresden in ihr Geschäftsjahr 2014. Am kommenden Wochenende bieten die Hallen und der restaurierte Altbau der Börse eine Komposition aus Wohnen, Lifestyle, Fashion, einer Künstlermesse und einer Sondershow rund um das Thema Materialität im Möbeldesign. Für Messegeschäftsführer Ulrich Finger passt dieser Auftakt mit room+style und fashion+style genau zum regionalen Charakter der Messe und unterscheidet Dresden eben von „normalen Messen“. Von den mehr als 150 Modedesign-Studios, Wohnateliers und Ausstattern kommen viele aus Dresden und der Region, gleiches gelte für die 80 Maler, Grafiker und Bildhauer mit ihren 1000 Exponaten. In der Pilotveranstaltung staged zeigen 45 Nachwuchsdesigner aus Deutschland und Tschechien ihre Ideen um Umgang mit neuen und alten Materialien. Und noch eines ist für Finger wichtig. „Wir wollen unseren Besuchern eher eine Boutique- und Salonatmosphäre statt der üblichen Messesachlichkeit bieten“, sagte er heute bei der Vorstellung der Highlights für das Wochenende.
Premiere hat die Trendview, bei der in einem Beauty-Areal die neuesten Trends bei Make-up und Haaren gezeigt werden, am Sonnabend und Sonntag ergänzt mit einstündigen Showvorführungen, für die Tänzerinnen und Tänzer der Semperoper und Divan Hairdressing gewonnen wurden. Organisatorin der Trendview ist San Sanders, eine Designerin aus Dresden, die auch mit ihrer eigenen Kollektion Canutu by San Sanders präsent ist.
Erstmals verliehen wird am Wochenende der staged design award. Lars Schmieder vom Initiator Paulsberg, einem Dresdner Designstudio, findet, dass junge Designer hier in der Region zu wenig Möglichkeiten haben, ihr Können und ihre Produkte zu zeigen. Und er findet auch, dass der Blick über den Tellerrand wichtig ist. „In Tschechien gibt es nicht nur gutes Bier und Knödel“, drückt er eher drastisch aus, warum jetzt erstmals eine gemeinsame Aktion mit tschechischen Designern zu sehen ist. Die mehr als einhundert eingereichten Exponate würden zeigen, wie groß das Potential ist. Unter 45 ausgewählten und hier ausgestellten Produkten wird der Preisträger für den Design-Award ermittelt, der am Sonnabend Abend verliehen wird. „Noch ist nichts entschieden“, sagt Schmieder.
Bei der parallel stattfindenden Künstlermesse des Künstlerbundes Dresden sind etwa 1000 Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Grafik, Bildhauerei und Fotografie, aber auch aus Video und Mixed Media zu sehen. Karen Roßki, eine gebürtige Dresdnerin und Steffen Schiemann, in Berlin geboren und in Dresden angewachsen, gehören zu den Künstlern und zeigen Malereien, Tuschezeichnungen und Grafiken.
Messe-Chef Finger freut sich auf den Auftakt am Wochenende. Die Messen sind „sehr hochwertige Verkaufsausstellungen, ohne abgehoben zu sein“, betont er. Und es warten weitere Höhepunkte. Ohne Zweifel gehört das schon ausverkaufte Konzert von Depeche Mode im Februar dazu. Zuvor sind noch Bündnis 90/ Die Grünen mit ihrem Bundesparteitag auf der Messe, im Mai kommt dann auch die FDP zum Bundesparteitag an die Elbe. Für das erste Halbjahr sind wir ausgebucht, sagt Finger.