Irina Schilling ist erleichtert. In ihrer überschäumenden Freude macht die Vereinsvorsitzende aus SPD-Stadtrat Axel Bergmann gleich einmal einen „Engel“. Er hatte von den Schwierigkeiten beim Kreativzentrum Omnibus in der Friedrichstadt gehört und Hilfe vermittelt. Heute besuchte er zusammen mit Dirk T. Schmitt, Kommunikationschef der Gagfah, den Verein, um eine Spende von 6.000 Euro zuzusichern. Die Gagfah übernimmt bis zum Jahresende die Miete in dem Haus an der Berliner Straße 65. Das Unternehmen investiere an seinen verschiedenen Standorten mehr als 100.000 Euro in Projekte der Nachbarschaftskommunikation und sei froh über diese Anregung gewesen, sagte Schmitt. „Die Hilfe haben wir bitter nötig. Wir hätten die Miete nicht mehr aufbringen können“, erwiderte die 63-jährige Vereinschefin.
Das Kreativzentrum „Omnibus“ wird vom Verein ZMO – Regionalverband Dresden betrieben. Rund 50 Kinder und genauso viele Erwachsene sind hier in den verschiedenen Künstlergruppen aktiv – die Kinder im Zirkus, im digitalen Malen oder der Krabbelgruppe. Die Erwachsenen singen im Chor, oder spielen im Musiktheater unter professioneller Anleitung. Gerade wird von Michail Bulgakov das Stück „Sojas Wohnung“ einstudiert. Der Verein versammelt auch Kunstmaler, Schriftsteller, Dichter, Fotografen, Sänger, Tänzer und andere Künstler in verschiedenen Veranstaltungen.
Einzige sichere Finanzquelle sind die Beiträge der rund 30 offiziellen Vereinsmitglieder in Höhe von 24 Euro pro Jahr. Der Rest der Kosten wird aus Spenden und kleinen Honoraren für Auftritte der Künstler des Vereins bestritten. Darum, so Irina Schilling, war die Situation auch so schwierig. Im vergangenen Jahr konnte der Verein nur durch die großzügige Unterstützung der Hausbesitzer, der Familie Perdios, überleben. Sie stellt das untere Geschoss des Hauses für den Verein zur Verfügung. Für neun Monate wurde dem Verein die Miete erlassen, nur Betriebskosten verlangt. Seit 2014 müssen für Miete und Betriebskosten monatlich rund 1.000 Euro aufgebracht werden. Zusammen mit der Gagfah soll im Laufe des Jahres die Finanzierung auf breitere Schultern verteilt werden, erklärte Schmitt, dass das Gagfah-Engagement ab 2015 niedriger ausfallen wird und bot Unterstützung bei der Suche nach weiteren Sponsoren an.
Irina Schilling, die seit 31 Jahren in Deutschland lebt, ist Übersetzerin. Gleich nach der Wende kam sie nach Dresden und gründete hier den Regionalverband Dresden des deutschlandweit tätigen Vereins ZMO – Zusammenarbeit mit Osteuropa. Sie hat viele Russlanddeutsche und andere Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion kennengelernt. Sie half beim Ausfüllen der Formulare und nahm die Angst vor dem deutschen Bürokratie-Dschungel. Der Verein mit seinen bunten Angeboten ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die Familien.
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