Die Quote der vorzeitigen Abbrüche bei der Lehrausbildung liegt im Kammerbezirk Dresden deutlich unter dem sachsenweiten Durchschnitt. Während in Sachsen nach einer Mitteilung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit 27,5 Prozent aller Lehrlinge ihre Lehre ohne Abschluss abbrechen, sind es im Bereich Dresden 18,5 Prozent. Die meisten Verträge werden bereits im ersten Lehrjahr aufgelöst.
Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden plädiert darum für eine frühzeitige Information über die Anforderungen und Inhalte der Berufsausbildung. „Wir können es uns nicht leisten, Talente ziehen zu lassen. Je besser sich die Jugendlichen informieren und sich zum Beispiel durch ein Praktikum vom potenziellen Ausbildungsbetrieb ein Bild gemacht haben, umso kleiner ist das Risiko eines Lehrabbruchs, der für Betriebe wie für Jugendliche frustrierend ist“, sagte Dittrich. Die Gründe für die Vertragsauflösungen seien vielfältig: Die Jugendlichen orientieren sich auf einen anderen Beruf um, wechseln innerhalb des gewählten Berufes den Ausbildungsbetrieb oder brechen die Ausbildung ganz ab.
Aktuell vermelden mehr als 400 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Dresden freie Lehrstellen. Gesucht werde Fachkräftenachwuchs in nahezu allen handwerklichen Berufen. Besonders viele Ausbildungsplätze werden für Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Bäcker, Bürokaufmann, Elektroniker, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, Friseur, Kfz-Mechatroniker und Tischler angeboten. Aber auch in Nischen-Berufe wie Feuerungs- und Schornsteinbauer, Fahrzeuginnenausstatter oder Seiler gibt es Ausbildungsstellen.
„Es zeigt sich, dass Betriebe immer früher ihre freien Lehrstellen melden und sich auf die Suche nach passenden Lehrlingen machen“, so Dittrich. Da die Zahl der Schulabgänger sinke, sei es wichtig, dass die Handwerksbetriebe frühzeitig auf sich aufmerksam machen.
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