Nach den Grünen haben jetzt auch die Dresdner Piraten das gemeinsame De-Mail Pilotprojekt der Stadt Dresden und der Telekom kritisiert. Norbert Engemaier, der für die Piraten in den neuen Stadtrat einzieht, meinte, dass sich die Stadt hier in Sachen e-Governement gleich mehrfach blamiere. So werde auf der Webseite der Landeshauptstadt eine Verschlüsselung vorgegaukelt, obwohl die De-Mail-Dienste explizit keine Ende-zu-Ende Verschlüsselung vorsehen. „Die Ankündigung lässt ebenso jegliche Informationen zu rechtlichen sowie informationellen Risiken der Nutzung von De-Mail vermissen, obwohl der Hinweis auf den parallelen Versand von Steuerbescheiden in herkömmlicher Papierform nahelegt, dass der Stadt etwa das Problem der rechtssicheren Zustellung bekannt ist“, kritisierte Engemaier.
Auch die mit der Nutzung verbundene Möglichkeit, dass Behörden ohne richterlichen Beschluss auf Daten zugreifen können, bleibe bei der Stadt unerwähnt. Statt sich zum Werbepartner des verfehlten erfolglosen Projekts De-Mail zu machen, sollte Dresden „ein Konzept für eine Verifizierungsstelle für PGP-Keys aufbauen und echte Ende-zu-Ende Verschlüsselungsverfahren vorantreiben“, forderte Engemaier.
Um die Probleme und Schwierigkeiten rund um De-Mail zu verdeutlichen, haben die Dresdner Piraten eingeladen, gemeinsam über das Thema zu diskutieren. Grundlage soll ein Vortrag von Linus Neumann zum Thema „So hosten Sie Ihre De-Mail, E-Mail und Cloud direkt beim BND!“ sein, den er im Januar auf dem 30. Kongress des Chaos Computer Clubs gehalten hat.
WANN: Montag, 7. Juli, 20 Uhr
WO: Landesgeschäftsstelle der PIRATEN Sachsen, Kamenzer Straße 13
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