Ein zeitlich begrenzter Laden, der „aufpoppt und dann auch wieder verschwindet“. Das war der Plan, als Steve Kupke im Dezember 2015 sein Geschäft in der Jahnstraße eröffnete. Aus der Idee, Mode mit Sprüchen aus der Welt der Wissenschaft zu bedrucken und zu verkaufen, ist seitdem deutlich mehr geworden. „Wir haben uns zu einem Concept-Store gewandelt“, sagt Kupke heute. „Und wir bleiben“. Neben einer großen Auswahl an fair-produzierter und bio-zertifizierter Kleidung, gebe es jetzt auch Accessoires, Kochbücher, Kaffeebecher und Geschirr aus Bambusfaser, fairen Kaffee und Kakao sowie einen Mix aus nachhaltigen Produkten.
„Wer jetzt an Ökö-Kleidung aus Filz, Hanf und Leinen denkt, wird überrascht sein“, meint er und fügt hinzu. „Jeder wird bei uns fündig – wir führen hauptsächlich Basics, wie T-Shirts und Longsleeves, Tops, Pullover und Hemden in einer riesigen Farbauswahl und in modernen Schnittformen“.
An der Startidee, wissenschaftliche Errungenschaften und prägende Momente der Forschung in ansprechendem Designs auf die Produkte zu bringen, halte man weiter fest, sagt Kupke. Aber es habe sich herausgestellt, dass die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten sehr vielfältig sei, meint er. Die T-Shirts mit dem Original-Cover von Isaac Newtons Hauptwerk „Mathematische Principien der Naturphilosophie“ oder mit den Galapagosfinken aus Charles Darwins „Über die Entstehung der Arten“ gebe es auch weiterhin im Geschäft und im Online-Store.
Sein aktuelles Lieblingsmotiv, so der studierte Physiker, seien die Wellenlängen. Auf die T-Shirts wird eine farb- und maßstabsgerechte Darstellung der Wellenlängen des sichtbaren Spektrums von Infrarot bis Ultraviolett gedruckt. Das macht er gleich gegenüber vom Geschäft, in der Kö25, dem Plattenbau an der Könneritzstraße, wo Kreative preiswerten Büroraum mieten können.
Hier befinden sich Büro, Lager und Produktionsstätte von Unipolar. Bedruckt werde auf Bestellung, erklärt Kupke. So könne man große Lagerbestände vermeiden. Mit dem Siebtransferdruck habe er ein sehr flexibles Verfahren gefunden. Dabei würden die Motive zunächst auf eine Folie gedruckt und dann von der Folie auf die Textilien gepresst. 14 Motive aus Mathematik, Medizin, Elektrotechnik, Musik oder eben der Physik stünden zur Auswahl.
Weil nach dem Start im Dezember 2015 das Weihnachtsgeschäft überraschend gut gelaufen sei, haben man getestet, ob es auch danach funktioniert. „Wir hatten Glück und konnten unseren Mietvertrag Monat für Monat verlängern, jetzt bleiben wir permanent“, sagt Kupke. Mittlerweile gebe es bereits eine Angestellte und erste Stammkunden. Am Gesamtumsatz machen die mit den wissenschaftlichen Motiven bedruckten Shirts etwa 20 Prozent aus. 80 Prozent gehen unbedruckt über den Ladentisch.
Fair gehandelt oder Bio bedeute nicht, dass es gleich teuer wird. Ein hochwertiges T-Shirts sei ab 14 Euro, besondere Textilien aus Buche oder Eukalyptusfaser ab 20 Euro zu haben. „Wir möchten den Dresdnern Alternativen zur konventionellen Herstellung aufzeigen. Dies können wir aber nur erreichen, wenn die Einstiegsschwelle niedrig ist“, argumentiert der Unipolar-Chef.
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