Die Bau- und Ausbauhandwerke erweisen sich als Lokomotive der konjunkturellen Entwicklung im Handwerk des Kammerbezirks Dresden. Zwei von drei Betrieben aus dieser Branche verzeichnen eine gute Geschäftslage. Damit liegt dieser Bereich deutlich über dem Durchschnitt, heißt es in einer Pressemitteilung der Handwerkskammer Dresden.
Auch bei der Umsatzentwicklung und der Auftragslage liegen Bau-und Ausbaubetriebe ganz vorn und erweisen sich als Stimmungsmacher für das Gesamthandwerk. Dies geht aus der Herbst-Konjunkturanalyse der Handwerkskammer Dresden hervor. Das Geschäftsklima als Stimmungsindikator stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5 Punkte und liegt bei einem Wert von 45. „Das Bauhandwerk hält auch dank öffentlicher Aufträge die Konjunktur in Schwung. Damit das so bleiben kann, werden wir uns auch in Zukunft dafür stark machen, dass die regionale Wirtschaft bei der Vergabe eine faire Chance bekommt“, betonte Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden.
Mehr als die Hälfte der befragten Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Dresden schätzt die Geschäftslage als gut ein, 34 Prozent als befriedigend, nur zehn Prozent als schlecht. 54 Prozent rechnen in den kommenden Monaten mit guten Geschäften, neun Prozent mit schlechten, der Rest erwartet stabile Verhältnisse.
Auftragslage und Umsatz entwickelten sich im gesamten Handwerk des Kammerbezirks positiv. 28 Prozent der Befragten vermeldeten im zurückliegenden Quartal steigende Auftragseingänge. Da das tonangebende Bauhandwerk naturgemäß weniger optimistisch in die Wintersaison schaut, erwarten mit Blick in die Zukunft nur 16 Prozent der Betriebe weiter zunehmende Aufträge. Die Betriebsauslastung ist stabil und liegt bei 86 Prozent (Bau/Ausbau: 91 Prozent). Weil das so ist, gibt es bei den Beschäftigtenzahlen ein kleines Plus von 2,0 Prozent.
Insgesamt sind in den 23.000 Handwerksbetrieben im Kammerbezirk Dresden 130.000 Mitarbeiter beschäftigt. Nach wie vor stellen steigende Einkaufspreise – das betrifft Energiepreise ebenso wie Rohstoffpreise – ein Problem für viele Handwerksbetriebe dar. 48 Prozent der Befragten meldeten erhöhte Preise im Einkauf, bei den Bäckern sogar 66 Prozent. Dr. Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer: „Energieintensive Betriebe können nicht immer neue Kostensteigerungen hinnehmen, ohne diese weiterzugeben. Auch deshalb muss das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) geändert werden, damit die Preise nicht aus dem Ruder laufen. Mindestens ebenso wichtig ist der Ausbau der Infrastruktur. Das gilt für Straßen, Schienenwege und Stromtrassen ebenso wie für Investitionen in die Bildungsinfrastruktur und nicht zuletzt die flächendeckende Versorgung mit Breitband-Anschlüssen. Wenn die regionale Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben soll, muss jetzt in die Infrastruktur investiert werden.“ Laut Bundesverkehrsministerium weisen 20 Prozent der Bundesstraßen in Sachsen Schäden auf. Weitere 17 Prozent zeigen Anzeichen dafür, dass Erhaltungsmaßnahmen in Kürze erforderlich werden können.
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