An der Spitze der Sächsischen Dampfschiffahrt hat es diese Woche einen Wechsel gegeben. Mit sofortiger Wirkung habe Karin Hildebrand die Geschäftsführung übernommen, erklärte Unternehmenssprecherin Kathrin Stegemann. Über die Gründe für die Ablösung des bisherigen Geschäftsführers Sebastian Meyer-Stork habe man Stillschweigen vereinbart. Dies sei eine gemeinsame Entscheidung der Gesellschafter – der Freistaat Sachsen ist mehrheitlich an der Sächsischen Dampfschiffahrts GmbH beteiligt. Das Stillschweigen gelte auch für die nächsten Schritte, die die 59jährige Diplomökonomin aus München und neue Chefin über die „älteste und größte Raddampferflotte der Welt“ unternehmen werde, so Stegemann.
Karin Hildebrand ist die Witwe von Klaus Hildebrand, dem 2010 verstorbenen Chef der Conti-Reederei. Diese hatte 1992 die Weiße Flotte Dresden von der Treuhand gekauft. Hildebrand sitzt im Aufsichtsrat der Münchner Premicon AG und ist Geschäftsführerin der Premicon Beteiligungsgesellschaft mbH in München. Sie will die Sächsische Dampfschiffahrt aus der Schieflage führen, die wohl Grund für die Ablösung von Meyer-Stork war. Schwierigkeiten bereiteten dem Unternehmen insbesondere die kontinuierlich gestiegenen Dieselpreise und das Auslaufen der Sonderregelung bei der Mehrwertsteuer Anfang 2012. Bis dahin galt für die Personenschiffahrt eine Mehrwertsteuer von 7 Prozent. Wegen des Hochwassers im Sommer 2013 konnten die Schiffe mehrere Wochen nicht auslaufen.
Nun hoffen die rund 80 Beschäftigten auf bessere Zeiten. Sie fahren mit den neun zwischen 1879 und 1929 gebauten Seitenraddampfern, zwei eleganten Salonschiffen und zwei kleine Motorschiffen jährlich rund 200.000 Kilometer zwischen Diesbar-Seußlitz und Bad Schandau und bedienen dabei 14 Anlegestellen.
ca. 80 km zwischen Diesbar-Seußlitz und Bad Schandau | |
zurückgelegte Strecke: |
ca. 200.000 km (alle Schiffe pro Saison) |
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Anlegestellen: | 14 Anlegestellen auf dem gesamten Fahrtgebiet |
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