Thema: Wahlen 2014

Bundestagswahlen

Wahlverhalten der Dresdner in letzten zwanzig Jahren ohne große Überraschung

Dresden ist „besonders“, aber in den letzten 20 Jahre bei den Bundestagswahlen fast immer auf die gleiche Weise. Dieses Fazit ziehen die Statistiker aus ihrer Wahlanalyse in der jüngsten Ausgabe der „Dresdner Zahlen aktuell“. Demnach war Dresden für die CDU immer eine sichere Bank unter den 20 Großstädten, die SPD ist seit 1994 immer das Schlusslicht bei den 20 größten Städten in Deutschland. Die Linken erreichen schlechte Ergebnisse im ostdeutschen Vergleich, die Grünen dagegen sind im Ostvergleich deutlich besser, wie auch die Liberalen.

Auffallend in diesem Jahr waren für die Statistikexperten zwei Dinge: Dresden lag bei der Wahlbeteiligung über dem Bundesdurchschnitt und bei den großen Städten waren nur Bonn und Stuttgart besser. Und: Dresden ist gut für neue Parteien – die Allianz für Deutschland erzielt hier bundesweit das beste Ergebnis, die Piraten liegen fast um das Doppelte über dem Bundesdurchschnitt.

Bis auf 2002 und 2005 war Dresden für die CDU immer die Großstadt mit einem der besten Ergebnisse, wenn nicht sogar mit dem besten Resultat. Wie schon 1994 und 2009 erzielte die Union auch in diesem Jahr ihren Spitzenwert unter den deutschen Großstädten (G20). Bei den zehn ostdeutschen Großstädten erreichte die CDU in Dresden bei allen Bundestagswahlen den ersten Platz.

Bei allen sechs Wahlen seit 1994 erzielte die SPD in Dresden ihr schlechtestes Wahlergebnis unter den Großstädten. Der Dresdner SPD-Wert lag in der Regel deutlich unter der Hälfte des Bundesdurchschnitts und ein Viertel bis ein Drittel unter dem ostdeutschen Durchschnitt.

Im Vergleich zu den G20 liegen die Linken (bis 2002 PDS) nur in Dresden und Leipzig weit vorn, da sie neben Berlin die einzigen ostdeutschen Städte unter den G20 sind und die Linken traditionell nur im Osten hohe Werte erzielen. Das Dresdner Grünen-Ergebnis liegt gesamtdeutsch stets im unteren Viertel – ostdeutsch dagegen immer in der Spitzengruppe, jedoch mit leicht fallender Tendenz. 2013 haben Leipzig, Potsdam und Jena „grüner“ gewählt als Dresden. Die Dresdner FDP hatte ihren Höhepunkt 2005, wo sie den Spitzenplatz unter den G20 belegte. 2013 war es nur noch Platz 18.

Neu in der Parteienlandschaft sind die Allianz für Deutschland (AfD) und die Piraten. Beide Parteien erreichten in Dresden ihre besten Ergebnisse unter den G20, die AfD sogar deutschlandweit. Der Wert von 4,1 Prozent für die Piraten ist fast doppelt so hoch wie das bundesweite Ergebnis und wurde nur von Jena (4,3 Prozent) übertroffen. Der Wert für die AfD liegt in Dresden mit 6,9 Prozent beim Anderthalbfachen des Bundesergebnisses. Ähnlich hohe Werte wurden in Mannheim, Chemnitz, Erfurt und Cottbus erreicht, für die Piraten außer in Jena noch in Berlin, Leipzig, Karlsruhe, Aachen und Freiburg im Breisgau, allesamt ausgewiesene Universitätsstädte.