Fahrgäste der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bekommen ab sofort Abfahrtszeiten anderer Linien und Störungsmeldungen der Leitstelle live in Bussen und Straßenbahnwagen angezeigt. Vor dem Umsteigen lassen sich auf den Monitoren im Fahrzeug die Abfahrten kreuzender Linien ab sofort in „Echtzeit“ ablesen. Wegen der vielfältigen Anzeigemöglichkeiten startet zunächst ein Testbetrieb zur Ermittlung der Kundenwünsche. Künftig sollen auch Direktmeldungen der Leitstelle auf den Monitoren erscheinen und die Fahrgäste schon im Wagen über Umleitungen oder Betriebsstörungen informieren.
„Fahrgäste nehmen uns nicht die Betriebsstörung übel, wohl aber die fehlende Mitteilung darüber. Das steht in bundesweiten Umfragen über die Verkehrsunternehmen oft in der Kritik“, sagt DVB-Betriebsvorstand Hans-Jürgen Credé. Und er fügt hinzu: „Mit der neuen Technik und einem eigens dafür umgestellten Arbeitsplatz in der Leitstelle möchten wir die Qualität der Fahrgastinformation spürbar erhöhen“.
Für den neuen Service investierten die Verkehrsbetriebe in 16:9 Monitore. Bei mehr als fünf Abfahrten an der nächsten Umsteigehaltestelle wechselt die Anzeige im Rhythmus von 15 Sekunden. So können die nächsten zehn Abfahrten anderer Linien angezeigt werden. Die aktuellen Daten erhalten die Wagen automatisch über das neue digitale DVB-Funknetz.
Modernisierung bis Frühjahr 2014 abgeschlossen
In 23 Straßenbahnen der zweiten Generation funktionieren die Anzeigen bereits. Bis 2016 sollen alle 83 neueren Straßenbahnen umgerüstet sein. Die Kosten für die Modernisierung belaufen sich auf rund 900.000 Euro. Ob sich eine Nachrüstung bei den 83 Wagen der ersten Stadtbahngeneration lohnt, ist noch nicht entschieden. In den 145 Bussen sind die verbesserten Monitore schon vorhanden. Die passende Software wird bis April 2014 in Betrieb genommen.
Für die Steuerung des neuen Services wurde ein Arbeitsplatz aufgerüstet. Direkt in der Leitstelle sitzt der Fahrgast-Informations-Disponent nun an der Quelle aller wichtigen Nahverkehrsinformationen. Bei einer Störung muss der Disponent die elektronischen Abfahrtstafeln an den Haltestellen aktualisieren, für die Durchsagen sorgen, die Multifunktionsanzeigen in den Fahrzeugen steuern und später auch die elektronischen Fahrplanaushänge. Geplant ist ebenfalls eine enge Verknüpfung zum Service im Internet, Facebook und Twitter.
Bis zum Frühjahr 2014 soll das rechnergestützte Betriebsleitsystem modernisiert sein und dann den gesamten Betriebsablauf steuern. Neben dem Informationssystem für die Fahrgäste werden digitales Funknetz und GPS-Ortung erneuert und umfangreiche Software in Fahrzeugen und den Betriebshöfen installiert. Die Gesamtkosten der Modernisierung einschließlich der neuen Monitore für die Stadtbahnwagen belaufen sich auf knapp 13 Millionen Euro. Davon förderte der Freistaat Sachen 75 Prozent.
Das könnte Sie auch interessieren …
Die Dresdner Verkehrsbetriebe nutzten heute den Theaterplatz und die Semperoper-Kulisse, um für ihre verjüngte und >>>
Die Fusion der städtischen Krankenhäuser Neustadt und Friedrichstadt zum Städtischen Klinikum Dresden ist von einer >>>
Ein einzige Großstadt in Sachsen verwertet Dresden künftig alle Bioabfälle durch Vergärung. Die 24.000 Tonnen Bioabfall >>>
Lange wurde sie als nicht machbar abgetan: Die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn von Dresden nach Prag. >>>
Zwölf überlange Gelenkbusse sollen den Fahrgastansturm auf Buslinien in Spitzenzeiten entlasten. Der erste der 21 Meter >>>