Die Handwerkskammer Dresden hat von der Politik mehr Initiativen bei der Diebstahlsbekämpfung verlangt. Im Kammerbezirk Dresden habe der Schaden bei rund 1,3 Millionen Euro gelegen, teilte die Handwerkskammer heute mit. Da nur 513 der 23.000 Betriebe im Kammerbezirk Dresden an einer entsprechenden Befragung teilgenommen hätten, dürfte die tatsächliche Schadenssumme um ein Vielfaches höher liegen. Rund 40 Prozent der befragten Betriebe verbuchten im vergangenen Jahr wirtschaftliche Schäden durch Kriminalität, im Kfz-Gewerbe waren es sogar 67 Prozent.
„Es ist alarmierend, wenn jeder dritte Betrieb einschätzt, dass sich die Sicherheitslage verschlechtert hat. Wir erkennen die Bemühungen von Polizei und Politik durchaus an, aber sie scheinen nicht zu wirken. Nach wie vor wird alles gestohlen, was man mitnehmen kann – von der Baumaschine über Buntmetall bis zum Auto. Das kostet nicht nur Geld, es kostet auch Nerven – und im Extremfall Arbeitsplätze. Wer verhindern will, dass Kriminalität zum Standortnachteil wird, muss jetzt konsequent handeln“, erklärte Dresdens Kammerpräsident Jörg Dittrich.
Wichtig seien aus Sicht der Handwerkskammer neue Überlegungen zur Bekämpfung der Grenzkriminalität und eine Beschleunigung der Ermittlungen durch Polizei und Justizbehörden. Die Wirtschaftsförderung sollte zudem auch für Diebstahl- und Einbruchsprävention gelten.
In einer gemeinsamen Umfrage der Handwerkskammern Dresden und Cottbus bewertete jeder vierte Handwerksbetrieb die allgemeine Sicherheitslage mit dem Prädikat „schlecht“. Für die Betriebe sind Diebstahldelikte besonders gravierend, betroffen sind laut Umfrageergebnis am häufigsten Kraft- und Baufahrzeuge, Maschinen und Geräte, Buntmetalle und Baumaterialien.
Gestiegen sei die Bereitschaft der Handwerker, sich aktiv vor Kriminalität zu schützen. 57 Prozent der Betriebe im Kammerbezirk Dresden haben bereits Präventionsmaßnahmen umgesetzt. So hat jeder zweite Befragte Zusatzschlösser eingebaut oder eine Alarmanalage installiert, zum Einsatz kommen auch Wegfahrsperren, Videoüberwachungsanlagen und Sicherheitstüren. Immerhin jeder achte Befragte hat einen privaten Wachdienst engagiert. Nachholbedarf, so die Auswertung der Umfrageergebnisse, gebe es offenbar beim Einsatz von künstlicher DNA. Damit hätten bislang nur 3,0 Prozent der Baubetriebe Erfahrungen gesammelt, im Kfz-Bereich sind es nur 1,5 Prozent.
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