Thema: Wahlen 2014

Pallas und Baumann-Hasske

SPD Dresden stärkt ihren Einfluss in nächster Landtagsfraktion

Die Dresdner Sozialdemokraten stärken ihre Position und ihren Einfluss in der nächsten Landtagsfraktion. Kommen mindestens wieder 14 Abgeordnete in die Fraktion, stellt Dresden nun drei, statt bisher zwei Abgeordnete. Sollte sich die SPD bei der Landtagswahl am 31. August verbessern und 16 Mandate erzielen, sitzen sogar vier Dresdner auf den Fraktionsbänken. Das geht aus den Wahlergebnissen des Parteitages zur Aufstellung der Landesliste am Sonnabend in Frankenberg hervor, die die Landes-SPD heute verbreitete.

Bei einer Kampfkandidatur um Listenplatz 7 trat der Dresdner Kripo-Beamte Albrecht Pallas gegen den Zwickauer SPD-Chef und stellvertretenden Vorsitzenden der Landtagsfraktion Mario Pecher an und gewann mit 52,5 Prozent. Daran konnte auch Landesvorsitzender Martin Dulig nichts ändern, der sich für seinen Fraktionsvize stark gemacht hatte. Die Wahl von Pallas sorgte für Aufregung, weil der vom Landesvorstand sorgfältig ausgeklügelte Regionenproporz plötzlich ins Wanken geriet.

Hilfe kam dann ausgerechnet von einem Dresdner. Der auf dem aussichtsreichen Listenplatz 15 gesetzte Oberstaatsanwalt Christian Avenarius verzichtete vollends auf seine Kandidatur und rettete den Zwickauer vor einem möglichen und unerwarteten Karriereende.

Die zweite Atacke aus Dresden ritt dann Harald Baumann-Hasske. Vom Landesvorstand auf Platz 32 vorgeschlagen, gewann er die Abstimmung um Platz 16 gegen Thomas Baum aus Görlitz mit 51,9 Prozent.

Pallas ist Ortsvorsitzender der SPD in Dresden-Plauen und seit 2009 im Dresdner Stadtrat. Dort kümmert er sich um Sicherheitspolitik und Umweltfragen. Baumann-Hasske ist Rechtsanwalt in Dresden und Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen.

Die Parteitagsdelegierten wählten Landeschef Martin Dulig mit 89 Prozent auf Platz 1 der Liste. Auf Platz zwei, ebenfalls ohne Gegenkandidaten, kam die Dresdnerin Eva-Maria Stange mit 82,5 Prozent. Sabine Friedel, Dresdens SPD-Kreischefin, kam mit 65,8 Prozent auf den für sie vorgeschlagenen Platz 10.

Für Sachsens Jusos geht das Gesamtergebnis so in Ordnung. Mit „Pallas, Juliane Pfeil aus Plauen, Henning Homan aus Döbeln, Hanka Kliese aus Chemnitz und Holger Mann aus Leipzig wurde fünf Kandidaten im Juso-Alter auf aussichtsreiche Listenplätze gewählt“, erklärte Landesvorsitzender Tommy Jehmlich. Auch Dresdens Juso-Chef Stefan Engel begrüßte die Wahl von Pallas.

Die Positionen auf der SPD-Landesliste für die Landtagswahl sind entscheidend für den Einzug in den nächsten Landtag, da die Wahrscheinlichkeit, in einem der Wahlkreise ein Direktmandat zu erzielen, für die SPD-Kandidaten sehr gering ist.