DVB Fahrplan elektronisch

Innovation bei Verkehrsbetrieben: Elektronischer Fahrplanaushang deZign

Elektronische Fahrplanaushänge der neuesten Generation werden seit heute von den Dresdner Verkehrsbetrieben getestet. Die Innovation mit dem Namen deZign kommt von der Firma Dresden Elektronik und verwendet statt herkömmlichem Papier ein elektronisches Papier. Diese biegsame Folie wurde von der ebenfalls in Dresden ansässigen Firma Plastic Logic entwickelt wurde und funktioniert wie die Displays in e-Book-Readern. Damit ist es nun möglich, Fahrpläne, Fahrplanänderungen oder auch die nächsten Abfahrten ferngesteuert aus einer Zentrale gut lesbar auf dem Display anzuzeigen.

DVB Fahrplan elektronisch

Herzstück der elektronischen Anzeige ist die Folie mit kunststoffbasierten Transistoren von Plastic Logic.

Die neue Technik ist für die Verkehrsbetriebe „ein Quantensprung“, erklärte heute DVB-Vorstand Reiner Zieschank und betonte, dass die Verkehrsbetriebe als Plattform für neue Entwicklungen der Wirtschaft gern zur Verfügung stehen. Mit Dresden Elektronik und Plastic Logic habe man hier gleich zwei innovative Unternehmen vor Ort als Partner gewonnen. Dresden Elektronik will die Anwendung deZign Ende März auf der Intertraffic in Amsterdam, der größten internationalen Messe für Verkehrsinfrastuktur und -management, präsentieren, kündigte Geschäftsführer Lutz Pietschmann an. de Zign ist zudem für den Intertraffic Innovation Award nominiert. Die Dresdner Verkehrsbetriebe, so Pietschmann, hätten deutschlandweit einen guten Namen und seien als Testkunde für deZign bestens geeignet. Der Testbetrieb läuft jetzt mit einem Vorseriengerät. Eine Serienproduktion sei für das dritte Quartal angestrebt, so Pietschmann. Die Messe in Amsterdam solle auch dazu dienen, weitere potentielle Kunden für eine größere Serienproduktion zu gewinnen.

DVB Fahrplan elektronisch

Display im Testbetrieb: Lesbarkeit bei Sonne und im Dunkeln, Wetterbeständkeit und Resistenz gegenüber Vandalismus.

Die jetzige Version koste etwa 2500 Euro, für die Verkehrsbetriebe müsten die Kosten unter 1000 Euro pro Stück liegen, damit sich der flächendeckende Einsatz rentiere, sagte Zieschank. Bei einem Fahrplanwechsel müssen durch die DVB-Mitarbeiter derzeit rund 4000 Aushänge gewechselt werden – das dauere etwa eine Woche. Hinzu kämen Ferienfahrpläne, Baustellen-Varianten oder Ersatzfahrpläne, die ausgetauscht werden müssten. Langfristig könne man sich mit den elektronischen Displays auch weitere Funktionen vorstellen, wie zum Beispiel Stadtplaninformationen für Touristen.

Die Testvariante am Haltepunkt Strehlen zeigt eine bei jeder Außentemperatur lesbare Anzeige. Sobald es dunkel wird, wird das Display bei Annäherung einer Person automatisch beleuchtet. Die Anzeige selbst verbrauche nur beim Datenwechsel Energie. In der Zentrale werde aus den Fahrplandaten eine Bitmap-Datei erzeugt, die dann übertragen und in 16 Graustufen angezeigt werden kann, erklärt Plastic Logic-Anwendungsentwickler Matthias Tortschanoff. Die Auflösung des Displays liege bei 1920 mal 1280 Pixel.

Die Verkehrsbetriebe wollen am Haltepunkt Strehlen noch im März zwei weitere Displays in Betrieb nehmen. Über zwei Jahre sollen Lesbarkeit und Zuverlässigkeit, aber auch Resistenz gegenüber Vandalismus und Klima getestet werden. Dann werde über den weiteren Einsatz entschieden, sagte Zieschank.

 

 

 

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