Vor der Stadtratsentscheidung über die Globus-Ansiedlung formiert sich der Widerstand der Gegner. Die vor knapp zwei Wochen gegründete Allianz für Dresden hat Zuwachs bekommen. Der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW), Wirtschaftsregion Dresden und der Unternehmerverband Sachsen erklärten ihren Beitritt zu der vom Unternehmerverein Dresden Pieschen gegründeten Allianz. Seit einigen Tagen ist der Zusammenschluss der Akteure, die die Ansiedlung eines Globus SB-Marktes auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs verhindern wollen, auch bei Facebook aktiv. In Kürze soll eine eigene Homepage freigeschaltet werden. „Wir wollen aufklären und Argumente sammeln. Und der Protest gegen die Globus-Ansiedlung soll Gesichter bekommen“, schildert Uwe Sochor, Sprecher des Unternehmervereins Dresden Pieschen, das Anliegen der Initiative. Man wolle die breite Ablehnung auch namentlich dokumentieren.
Am kommenden Donnerstag, dem 6. März, wird der Stadtrat über den Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes entscheiden. Gleichzeitig steht auch die Änderung des Flächennutzungsplanes auf der Tagesordnung. Dies ist erforderlich, um am Alten Leipziger Bahnhof den bisher dort nicht gestatteten großflächigen Einzelhandel zu ermöglichen.
Ob der Bebauungsplan beschlossen wird und es damit im nächsten Schritt zur Offenlegung kommt, ist noch nicht entschieden. Klare Befürworter gibt es nur in der CDU-Fraktion. Hier werden sich auch die Ortsbeiräte aus Pieschen und der Neustadt der Fraktionsdisziplin unterordnen. Das hatte Stadtrat Gunter Thiele am Dienstag bei einem Bürgerabend über die Zukunft der Neustadt klargestellt. „Ich bin kein Befürworter des Globus-Marktes, muss mich aber der Mehrheit in der Fraktion unterordnen“, hatte er erklärt.
Beim Bündnis Freie Bürger mit vier Stadträten gibt es keinen Fraktionszwang – hier ist nur Franz-Josef Fischer für Globus. Im Bauausschuss hatten sich die zwei Stadträte der Linken und der FDP-Stadtrat bei der Abstimmung enthalten – darum ging der Bebauungsplan mit 4 CDU-Stimmen und 1 Stimme vom Bündnis Freie Bürger gegen 3 von Grünen und SPD durch. Alles hängt nun davon ab, wie die Fraktionen der Linken und der FDP im Stadtrat abstimmen werden.