Den Dresdner Eislöwen droht das finanzielle Aus.

Eishockey: Dresdner Eislöwen stehen vor Liquidation – Club setzt auf Sportausschuss

Den Dresdner Eislöwen droht zum Ende der aktuellen Saison die Liquidation. Die Stadt Dresden will den Eishockey-Zweitligisten nicht weiter finanziell unterstützen, wie es in einer Beschlussvorlage für den Sportausschuss heißt. Das aktuelle Sanierungskonzept der Betriebsgesellschaft Dresdner Eislöwen soll aufgrund mangelnden Vertrauens abgelehnt werden. Insbesondere ein deutlich überschrittener Etat warf bei den Verantwortlichen einige Fragezeichen auf. Rund 600.000 Euro soll die Stadt künftig aufwenden, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Noch offen seien Forderungen in Höhe von rund 430.000 Euro.  Anderenfalls fiele der Stadt Dresden auch der Hauptmieter für die Eishalle weg. Vergangene Woche hatten die Eislöwen bereits ihre Sicht der Dinge präsentiert.

„Die Vorlage der Oberbürgermeisterin war für uns alle natürlich ein großer Schock. Trotz allem steht fest: Wir wollen kämpfen, denn es geht hier nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern um den Eishockeystandort Dresden. Deshalb werden wir bis zum Sportausschuss am Montag alles unternehmen, um keinem Zweifel an unserem Ziel Sanierung zu lassen“, sagte die Geschäftsführerin Veronika Petzold, die zudem ihren Posten räumen wird. „Ich wurde gebeten, die Geschäftsführung in einer schwierigen Situation zu übernehmen. Das habe ich gern getan. Sollte allerdings meine Person einen Knackpunkt ausmachen, werde ich – ebenso wie es die Gesellschafter durch den Verschlankungsbeschluss bereits getan haben – den Weg im Sinne neuer Strukturen freimachen“, kündigte sie an.

Am Sonntag betonte der Aufsichtsrat des Eissportclubs Dresden erneut die Rolle des Vereins: „Würde die GmbH liquidiert, wäre das das Aus für den Dresdner Eishockey. Die Eislöwen verlören nicht nur die Lizenz für die zweite Liga, sondern auch die Sponsoren für die Oberliga. Die Eishalle hätte kaum noch Einnahmen. Auch der Nachwuchs müsste empfindliche finanzielle Einbußen hinnehmen“, so Harald Baumann-Hasske, der Vorsitzende des Aufsichtsrates des Eissportclubs Dresden, der das Ende des Eishockey am Standort prophezeite. Insbesondere die 3000 Fans, die regelmäßig in die Halle strömten, sowie die zahlreichen Sponsoren fühlten sich vor den Kopf gestoßen.

Laut der Vorlage für den am Montag tagenden Sportausschuss soll die Stadt ein Sanierungskonzept für die Betriebsgesellschaft Dresdner Eislöwen ablehnen und stattdessen eine stille Liquidation empfehlen. Eine weitere Entscheidung über die mögliche finanzielle Förderung soll im Dresdner Stadtrat am 16. April getroffen werden.

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