Der Wohnungsleerstand bei den acht großen Dresdner Wohnungsbaugenossenschaften ist auf ein Rekordtief gesunken. Er liegt zwischen 0,8 Prozent bei der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt und 3,4 Prozent bei der Eisenbahner-WBG. Bei fünf der acht Genossenschaften liegt der Leerstand unter zwei Prozent. „Ursachen dafür sind die Zuzüge nach Dresden und die gestiegene Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum“, erklärte heute Jürgen Hesse, Vorstand der Eisenbahner-WBG auf einem Treffen der Vorstände der acht Genossenschaften.
Schwerpunkt der Investitionstätigkeit bleiben Instandhaltung und Modernisierung. Dorthin fließt der Löwenanteil der in diesem Jahr geplanten 95 Millionen Euro. In den Wohnungsneubau werden 16 Millionen Euro investiert, doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. 79 Wohnungen werden damit gebaut – in der Wallotstraße, der Mohorner Straße und am Leutewitzer Ring. Den generell wachsenden Bedarf an Wohnungen in Dresden werden die Genossenschaften nicht decken können, erklärte Hesse. Nach Angaben der Stadt werden bis 2025 rund 13.000 Wohnungen benötigt. „Die Genossenschaften werden etwa 800 bis 1000 Wohnungen beisteuern“, sagte Hesse.
Mit einem Bestand von 60.000 Wohnungen sind ein Fünftel aller Wohnungen in Dresden Eigentum von Genossenschaften. Hier wohnen etwa 170.000 Einwohner. Damit seien die WBG der größte Wohnungsanbieter in Dresden. Und, so Hesse, auch ein sehr gefragter. Denn der Zulauf ist ungebrochen. Die Zahl der Mitglieder steige seit Jahren und liege weit über der Gesamtzahl der Wohnungen. Auch dies ist Ausdruck der Wohnungsknappheit in Dresden. So würden Eltern bereits Mitgliedschaften für ihre Kinder abschließen, Genossenschaftsmitglieder, die Dresden aus beruflichen Gründen verlassen, blieben Mitglieder, um später wieder zurück zu kommen. „Die Dresdner haben die Vorzüge des Wohnens in der der Genossenschaft erkannt und schätzen gelernt: die Mitbestimmung, die kalkulierbare Höhe der Mieten und Nebenkosten und das sichere Wohnen ohne Angst vor Kündigung“, erklärte Hesse.
Mit besonderen Initiativen reagieren die Genossenschaften auf die Bedürfnisse der älteren Bewohner. So arbeitet die WBG Johannstadt am Aufbau eines sozialen Netzwerks. Hier, so erklärt Vorstand Thomas Dittrich, werden in Kooperation mit dem DRK Angebote in der Alltagsbetreuung und Nachbarschaftshilfe organisiert. Ehrenamtlich tätige Senioren helfen bedürftigen Senioren als Alltagshelfer beim Gang zur Sparkasse, zu Behörden oder bei Arztbesuchen. Der Bedarf an derartigen Hilfsangeboten wächst und außerdem helfen diese Kontakte auch, um einer Vereinsamung alleinstehender Senioren entgegen zu wirken. Die darüber hinaus tätigen Nachbarschaftshelfer würden von Sozialkassen bezuschusst. Um diesen Sozialservice abzusichern, „finanzieren wir zusammen mit der WG Aufbau eine Stelle beim DRK“, sagt Dittrich. „Sie brauchen einfach jemanden, der Hilfsbereite und Hilfebedrüfte zusammenbringt und Ansprechpartner bei Problemen ist“.
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