Die Richtkrone hängt, die Nägel sind eingeschlagen, der Sekt ist getrunken. Heute haben Bauleute, Bauherr und die künftigen Mieter Richtfest am Gesundheitszentrum Klotzsche gefeiert. Gemeinsam mit der für den Rohbau zuständigen HTB Rochlitz haben Bauleute und Handwerker pünktlich geliefert und dafür in den letzten beiden Monaten auch an den Sonnabenden gearbeitet. Firmenchef Andreas Thiele gibt jetzt zufrieden den Stab an die Ausbaugewerke weiter. „Wir haben Wort gehalten“, sagt er heute. Als nächstes werden nun Fenster und Fassadenelemente eingebaut, erläutert Stefan Voges vom Bauherren Hansa Real Estate. Bis November soll das gesamte Gebäude dicht sein. Dann beginnt der Innenausbau. „Vor den Sommerferien 2015 wollen wir das Gesundheitszentrum feierlich eröffnen“, sagt Voges. Die Ferien beginnen 2015 am 13. Juli.
Bis dahin sollen die noch verfügbaren 15Prozent Fläche vermietet sein. Für etwa drei Praxen wäre noch Platz, meint Voges. Es gibt noch freie Fachbereiche: Chirurgie, HNO, Hautarzt, Internist oder Urologe. Voges ist zuversichtlich, dass zum Start alle Flächen belegt sind. Bereit klar ist der Einzug einer ganzen Reihe von Ärzten und Dienstleistern für: Allgemeinmedizin/Naturheilverfahren, Innere Medizin/Rheumatologie, Gynäkologie, Radiologie, Zahnmedizin, Implantologie, Physiotherapie, Logopädie, Hebammenpraxis sowie Apotheke, Qigong, Orthopädie- und Rehatechnik, Hörgeräteakustik und Pflege.
Mit einem Glas Sekt in der Hand stehen Silke Müller und Norbert Missel entspannt unter den Richtfest-Gästen. Die beiden promovierten Allgemeinmediziner, die in Klotzsche eine Gemeinschaftspraxis betreiben, sind die Initiatoren des Gesundheitszentrums. „Als wir über eine Alternative zum jetzigen Standort nachdenken mussten, haben wir weitere Interessenten für ein Zentrum gesucht“, erinnert sich Silke Müller. Der ursprüngliche Plan, in den alten Bahnhof zu ziehen, mussten sie zusammen mit Architekt Alexander Beck wegen der gewachsenen Nachfrage von Mitstreitern schnell aufgeben. Dann fand sich die geeignete Fläche am Schnittpunkt zwischen Klotzsche, Weixdorf und Langebrück und mit der Hansa Real Estate der passende Partner als Bauherr und Besitzer der Immobilie. Mit langfristigen, meist über zehn Jahre reichenden, Mietverträgen hatte der Investor die nötige Sicherheit für das Bauvorhaben.
Mit einer Poliklinik aus DDR-Zeiten hat das Gesundheitszentrum wenig gemein. „Schon wegen der Planung nicht“, sagt Müller. „Wir können schließlich niemandem sagen, dass er hier einziehen muss“, fügt sie hinzu. Aber die kurzen Wege würden sich auf jeden Fall auszahlen. So könne man zum Beispiel schnell mal mit einem Therapeuten oder dem Rheumatologen über die Behandlung von Patienten reden. Auch die Zusammenarbeit von Gynäkologe und Hebamme sei so sicher einfacher.
Als Mieter ist jeder sein eigener Herr. Die gemeinsamen Dienstleistungen im Gesundheitszentrum beschränken sich auf die Telekommunikationsanlage und die für den medizinischen Bereich besondere Müllentsorgung. Ob es einen Empfang als Hilfe für die Orientierung im Haus geben wird, so Voges, sei noch nicht endgültig entschieden.
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