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Stadtrat beschließt neue Variantenprüfung für Königsbrücker Straße

Die Planung der Sanierungsvarianten für die Königsbrücker Straße geht in eine neue Runde. Der Stadtrat hat heute mit der rot-grün-roten Mehrheit den Beschluss zum Ausbau der Königsbrücker Straße nach der sogenannten Variante 7 aufgehoben. Gleichzeitig wurde die Oberbürgermeisterin beauftragt, bis März 2015 zwei weitere Varianten zu prüfen und mit der Variante 7 zu vergleichen. Das Ergebnis wird dann schon Dirk Hilbert verantworten, der ab 1. März als Stadtoberhaupt amtiert. Helma Orosz zieht sich, wie angekündigt, Ende Februar aus gesundheitlichen Gründen zurück.

Der zweistreifige Ausbau ist während des zwanzigjährigen Ringens um die Sanierungsvarianten der Königsbrücker Straße nie geprüft worden, begründete Margit Haase, Mitglied für die Grünen im Verkehrsausschuss, den Beschlussvorschlag. Die Verkehrsplanung muss auf die rückläufigen Zahlen beim Autoverkehr reagieren. Seit der Eröffnung der Waldschlösschenbrücke sei der Verkehr von 26.000 auf 14.000 Autos pro Tag zurückgegangen, sagte sie. Noch vor der Sommerpause 2015 soll eine Entscheidung herbeigeführt werden.

Die Leistungsfähigkeit einer Straße hänge nicht nur von deren Breite, sondern auch von der Leistungsfähigkeit der Knoten ab, erklärte Axel Bergmann, Verkehrs- und Bauexperte der SPD-Fraktion. Die Prüfung der zweistreifigen Variante und der Vergleich mit Variante 7 werde die Akzeptanz der Entscheidung bei allen Beteiligten deutlich erhöhen, sagte Bergmann bei seinem letzten Auftritt im Stadtrat. Er hat seinem Posten als Fraktionsgeschäftsführer bereits verlassen und ist ins Wissenschaftsministerium gewechselt. Sein Stadtratsmandat legt er darum nieder.

Gunter Thiele von der CDU-Fraktion prophezeite weitere Verzögerungen. Zwar räumte er ein, dass die Planungsgeschichte kein Ruhmesblatt sei, verteidigte aber die beschlossene Variante 7. Holger Zastrow will die Dresdner entscheiden lassen. Er sucht derzeit politische Partner, um einen Bürgerentscheid auf den Weg zu bringen. „Wir brauchen einen Schlussstrich“, sagte er. Auch Martin Schulte-Wissermann von den Piraten sucht einen solchen Schlussstrich. Er hat jahrelang mit der Bürgerinitiative für eine Sanierung nahe am Bestand gekämpft. Schulte-Wissermann zeigte sich sicher, dass die Variantenprüfung die Sanierung deutlich preiswerter und schneller machen werde. Tilo Wirtz von der Linke-Fraktion versprach, dass Linke, Grüne, SPD und Piraten in den nächsten fünf Jahren für die Sanierung der Könisbrücker Straße sorgen werden. Das sei etwas, was die CDU trotz ihrer Mehrheiten in den vergangenen zwanzig Jahren „nicht auf die Reihe gebracht hat“.