Als „klein im Denken und Handeln“ hat Günter Bruntsch, Präsident der Industrie- und Handelskammer Dresden, die neue Regelung der Sonntagsöffnung für 2015 kritisiert. Tausende Kunden und zufriedene Händler an den beiden verkaufsoffenen Sonntagen hätten gezeigt, dass „das Einkaufsverhalten kurz vor Jahresende überhaupt nicht mit dem Rest des Jahres zu vergleichen“ ist, sagte Bruntsch. Er könne überhaupt nicht verstehen, warum im kommenden Jahr nur der 6. Dezember als einziger verkaufsoffener und zusätzlich auf die Innenstadt beschränkter Sonntag erlaubt sein soll. „Da opfert man wider besseres Wissen den gesunden Menschenverstand ideologischen Grabenkämpfen, nur, weil man es durch eine knappe Mehrheit endlich kann“, kritisierte er die im Dezember von der rot-grün-roten Stadtratsmehrheit beschlossene Lösung.
Statt sich um die Zukunftsfähigkeit der Stadt zu kümmern, bringe man sich „mit solcher Vehemenz in Themen ein, bei denen sowohl Gewerbetreibende als auch Angestellte, Bürger und Besucher ganz überwiegend einer anderen Meinung sind“, sagt der IHK-Präsident. Eine generelle Sonntagsöffnung stehe aus guten Gründen der Familienpolitik, der Weltanschauung und des Wettbewerbs zwischen kleinen und großen Händlern überhaupt nicht zur Debatte. Für Ausnahmen in der Adventszeit gebe es aber gute Gründe, betonte Bruntsch. Der Weihnachtsumsatz könne je nach Branche bis zu einem Drittel des Jahresumsatzes ausmachen, und sei somit für viele Einzelhändler ganz wesentlich zur Sicherung ihrer Existenz und damit auch vieler Arbeitsplätze.
Die von Kritikern gebetsmühlenartig ins Feld geführt Weisheit, jeder Euro könne nur einmal ausgegeben werden, und wenn nicht an einem Sonntag, dann halt unter der Woche, stimme im Monat Dezember eben nicht, sagte Bruntsch. Eröffne ich Kunden zeitlich mehr Möglichkeiten, würden nachweislich auch zusätzliche Umsätze generiert – und wenn nicht in Dresden, dann halt im Um- oder Ausland oder im Internet.
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