Französische Karikaturisten wehren sich in einem Flugblatt gegen die Vereinnahmung der Pariser Attentate durch die Anhänger der Pegida-Demonstrationen. „Wir, die französischen und frankofonen Zeichner, sind entsetzt über die Ermordung unserer Freunde. Und wir sind angewidert, dass rechte Kräfte versuchen, diese für ihre Zwecke zu instrumentalisieren“, zitiert zeit-online.de ein Flugblatt der Künstler, das auch die klare Aufforderung enthält „Pegida, verschwinde!“.
Die französischen Karikaturisten fordern die Dresdner auf, sich gegen Pegida einzusetzen und eine Instrumentalisierung des Mordes an ihren Freunden und Kollegen nicht zuzulassen. „Sonst würde man sie ein zweites Mal töten.“
Das Bündnis „Dresden für alle“ hat für heute Abend zum zweiten Neujahrsputz aufgerufen. „Heute werden wir die Besen schwingen und die Bleistifte spitzen, in Erinnerung an Paris, an die Opfer des Terrors werden wir gegen den Hass und die Ressentiments demonstrieren, die sich unter uns breit machen“, heißt es in dem Aufruf der Organisatoren.
Das Pegida-Orga-Team hatte kurz nach Bekanntwerden der Attentate in Paris dazu aufgerufen, am Montag mit Trauerflor zur Demonstration zu kommen. Auf der Facebook-Seite werden die Anhänger aufgefordert, Flaggen ihrer Nationen, Bundesländer oder Städte mitzubringen. „Der Aufruf eines Trauerflors für die Opfer in Paris und Nigeria“ werde aufrecht erhalten.
Der Islamwissenschaftler Bassam Tibi hat in einem Interview mit dem Deutschlandfunk dafür geworben, den Islamismus mit Bildung und Aufklärung zu bekämpfen. „Die Fundamentalisten verstünden sich als gläubige Muslime und ihre Gewalttaten nicht als Verbrechen“, sagte der gebürtige Syrer dem Radiosender. Deshalb helfe Polizei hier nicht weiter. Der islamkritischen Bewegung Pegida warf Tibi vor, den Islamismus zu unterstützen. Sie grenze die Muslime aus und mache sie dadurch anfällig für extremistische Strömungen.