Linke, SPD und Grüne wollen das Heinrich-Schütz-Konservatorium in Dresden als kommunale Einrichtung langfristig auf finanziell sichere Füße stellen. Ein entsprechendes Konzept soll die Stadtverwaltung in den kommenden zwölf Monaten erarbeiten und im März 2016 dem Stadtrat zur Entscheidung vorlegen. Dieser Fahrplan soll jetzt von den Stadträten auf der nächsten Sitzung beschlossen werden.
71 festangestellte und mehr als 180 freie Lehrkräfte sichern derzeit die musikalische Bildung von rund 5.000 Schülern. Das Konservatorium war 1996 aus der ehemaligen Landesmusikschule Dresden und der städtische Musikschule hervorgegangen. Seitdem finanziert sich der damals gebildete Trägerverein Heinrich-Schütz-Konservatorium (HSKD) aus Elternbeiträgen einerseits und Zuschüssen von Freistaat und der Stadt Dresden andererseits. Aber, so SPD-Fraktionschef Peter Lames, die Einrichtung sei schon lange „kein sonderlich freier Träger“ mehr, sondern bereits jetzt mit der Stadt eng verflochten. Es gehöre in die kommunale Verantwortung, so Lames, die Angebote der Musikschule in allen Stadtteilen zu sichern. Nur so bekämen auch Kinder aus sozial schwachen Haushalten einen gleichberechtigten Zugang zur musikalischen Bildung.
Die städtische Förderung sei in den vergangenen Jahren gewachsen und liege jetzt bei 2,1 Millionen Euro. Eine Kürzung um eine halbe Million Euro hatte die rot-grün-rote Mehrheit im Stadtrat verhindert. Der ursprüngliche Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung für 2015/16 hatte hier drastische Einschnitte geplant. Und das, obwohl die Elternbeiträge in Dresden im bundesweiten Vergleich bereits am höchsten sind, kritisierte Annekatrin Klepsch von der Linke-Fraktion. Nur mit dem Übergang in die kommunale Trägerschaft könne die Einrichtung „langfristig aus der Förderfalle“ geführt werden. Grünen-Fraktionschefin Christiane Filius-Jehne betonte, dass das Konzept für den Übergang in die kommunale Trägerschaft jetzt mit allen Beteiligten diskutiert werden soll. Wichtig sei, eine Balance zwischen Spitzen- und Breitenförderung sicherzustellen.
Die drei Kooperationspartner im Stadtrat rechnen nicht mit einem wesentlichen Anstieg des städtischen Anteils am Gesamtbudget von 6 Millionen Euro. Für 2015 und 2016 seien die Zuschüsse in Höhe von 2,1 Millionen Euro bereits beschlossen. Ab dem Musikschuljahr 2016/17 würde dann das neue Konzept für das Konservatorium greifen. Ein Sinken der Elternbeiträge könne mit der neuen Trägerschaft allerdings nicht in Aussicht gestellt werden, hieß es übereinstimmend bei den Vertretern von Linke, Grünen und SPD.