Nach dem Verlustjahr 2013 hat die Sächsische Dampfschifffahrt 2014 wieder Gewinn erwirtschaftet. Bei einem Umsatz von 9,2 Millionen Euro blieben nach Steuern 588.000 Euro in der Kasse, erklärte Geschäftsführerin Karin Hildebrand heute vor der Presse. Die angepeilten 700.000 Fahrgäste wurden nicht erreicht, aber 589.000 verkaufte Tickets sorgten aufgrund höherer Preise dennoch für ein Vertriebsplus von rund 600.000 Euro im Vergleich zum Jahr 2012 mit 630.000 zahlenden Gästen. Mit dem Jahr 2013 wollte Hildebrand aufgrund des Hochwasser keine Vergleiche anstellen. Eine Fahrgastprognose für 2015 lehnte sie heute freundlich, aber bestimmt, ab. Mit einer vereinfachten Tarifstruktur und besseren Kombi-Angeboten mit dem Verkehrsverbund Oberelbe sollen die Passagierzahlen in diesem Jahr weiter steigen.
Hildebrand hat das Unternehmen seit November 2013 gründlich umgestaltet. Sie verpasste den alten Dampfern und dem Vertrieb ein neues Werbekleid und änderte Fahrplan sowie Tarifstruktur. Schon im März 2014 präsentierte die Dampfschifffahrt ihr neues Angebot auf der ITB in Berlin und sicherte sich damit wichtige Plätze in den Katalogen der Reiseanbieter. Noch 2014 wurde die Zusammenführung von Dampfschifffahrt und der 100-Prozent-Tochter Elbezeit, einem Catering-Anbieter an einem gemeinsamen Firmensitz in Angriff genommen. Die SDS-Gruppe – so heißt jetzt der Zusammenschluss – wird am Donnerstag am neuen Sitz am Georg-Treu-Platz außerdem ein modernes Kundencenter eröffnen.
Im Ergebnis längerer Verhandlungen mit Werftbesitzer Reinhard Saal sicherte sich Hildebrand mit einem Mietvertrag über zehn Jahre Reparaturkapazitäten auf der Laubegaster Werft und übernahm zwei erfahrene Werft-Mitarbeiter. Slipanlage, Tischlerei und ein Teil der Maschinenhalle stehen nun ständig zur Verfügung. „Wir können bei Bedarf sogar Nachts reparieren“, sagte die Chefin der Dampferflotte und kündigte an, dass auch Dritten die Werft zur Verfügung stehe und nannte als Beispiel die Dresdner Verkehrsbetriebe mit ihren Fähren.
Mit dem Caterer Elbezeit will sich die SDS-Gruppe unabhängiger vom Saisonbetrieb machen. Neben der Schiffsgastronomie betreibt Elbezeit auch die Angebote im Centrum Theater und seit März auch auf dem Flughafen. Ein Teil der 140 Mitarbeiter werde im Rahmen von Personalleasing auch für andere Anbieter tätig. So seien zum Beispiel 50 Mitarbeiter beim Semper-Opernball im Einsatz gewesen, erklärte Geschäftsführer Jeffrey Pötzsch. Seine Mitarbeiter hätten im vergangenen Jahr rund 250 Charterfahrter betreut. Bei Gästegruppen zwischen 30 und 300 konnten dafür die verschieden großen Schiffe der Flotte genutzt werden. Die Elbezeit GmbH wirtschafte profitabel und werde für das Geschäftsjahr 2014 einen Gewinn von 100.000 Euro an die Mutterfirma abführen, sagte er.
Die Sächsische Elbeschifffahrt ist mit neun zwischen 1879 und 1929 gebauten Seitenraddampfern, zwei eleganten Salonschiffen und zwei kleinen Motorschiffen jährlich rund 200.000 Kilometer zwischen Diesbar-Seußlitz und Bad Schandau unterwegs und bedient dabei 14 Anlegestellen.
Das könnte Sie auch interessieren …
Die Dresdner Verkehrsbetriebe nutzten heute den Theaterplatz und die Semperoper-Kulisse, um für ihre verjüngte und >>>
Die Fusion der städtischen Krankenhäuser Neustadt und Friedrichstadt zum Städtischen Klinikum Dresden ist von einer >>>
Ein einzige Großstadt in Sachsen verwertet Dresden künftig alle Bioabfälle durch Vergärung. Die 24.000 Tonnen Bioabfall >>>
Lange wurde sie als nicht machbar abgetan: Die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn von Dresden nach Prag. >>>
Zwölf überlange Gelenkbusse sollen den Fahrgastansturm auf Buslinien in Spitzenzeiten entlasten. Der erste der 21 Meter >>>