Thema: Pegida

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Morddrohung von Pegida-Anhänger gegen Mitarbeiter der Kreuzkirche

Gestern sind während der Pegida-Kundgebung auf dem Altmarkt gegen zwei Mitarbeiter der nahe liegenden Kreuzkirche Morddrohungen ausgesprochen worden. Kurz vor dem Beginn des Friedensgebetes um 17 Uhr seien zwei Männer und zwei Frauen in den Vorraum der Kirche gekommen. Ein jüngerer Mann, der eine Fahne bei sich trug, verließ die Kirche gleich wieder, heißt es heute im Polizeibericht. Die anderen drei „äußerten ihren Unmut über die Störung einer Kundgebung auf dem Altmarkt durch das Glockengeläut“, so Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Die Glocken hatten anlässlich des Ostermontages kurz vor 17 Uhr zu läuten begonnen. Zur gleichen Zeit wollten die Pegida-Demonstranten Alfons Proebstl aus Österreich hören, der seine provozierenden Tiraden („Dachstuhlbrand in Tröglitz als Sachbeschädigung“) mit Tablet, Rotwein, Zigarillo und in einem Sessel sitzend vortrug.

Als die Kirchenmitarbeiter versuchten, den aufgeregten Pegida-Anhängern den Zeitablauf vor dem Friedensgebet zu erklären, wurden sie von von dem unbekannten Mann bedroht. In der Anzeige wird später stehen „Drohung, dass ihm die Kehle durchgeschnitten wird“. Danach verließen die drei die Kreuzkirche wieder.

Die Polizei sucht jetzt Zeugen zum Hergang und zur Identitäts-Feststellung. Bei den drei Personen handele es sich augenscheinlich um ein Paar und eine weitere Frau. Das Paar wurde als etwa 45 Jahre alt beschrieben. Der Mann ist etwa 180 cm groß und schlank. Er hat braunes, leichtgelocktes Haar und trug dunkle Kleidung. Seine Partnerin ist etwas kleiner, etwa 175 cm und schlank. Sie trug ebenfalls dunkle Kleidung. Die andere Frau wurde als etwa 60 bis 65 Jahre alt, etwa 165 cm groß und kräftig beschrieben. Sie hat blonde Haare und trug einen hellen Parka.

Superintendent Christian Behr hatte gegenüber mopo24.de erklärt, dass die Entscheidung, Anzeige zu erstatten, heute morgen in der Dienstbesprechung gefallen sei. „Wir wollen das nicht überbewerten, auch nicht aufbauschen. (…) Aber die zunehmende Gewaltbereitschaft einfach noch mal damit dokumentieren“, hatte er dem Reporter gesagt.

Telefon Polizei Dresden: 0351 483 22 33