Heizen mit Server-Abwärme – das ist das moderne Geschäftsmodell der Dresdner Firma Cloud&Heat. Die Server stehen in den Immobilien, in denen Wärme zum Heizen oder zur Warmwasseraufbereitung benötigt wird – zum Beispiel bei der Dresdner Wohnungsgenossenschaft Aufbau. Über das Internet sind die Server zu einem virtuellen Rechenzentrum verknüpft. Eine tolle und bereits preisgekrönte Idee. Um sie national und international bekannter zu machen, konnte Cloud&Heat auch auf den Service der Marketing-Kampagne „Exzellenzstadt Dresden“ zurückgreifen. „Das war für uns sehr wichtig und hilfreich“, schätzt Jens Struckmeier ein, der bei Cloud&Heat der technische Geschäftsführer ist.
Budget für 2016 noch nicht gesichert
Die Exzellenzstadt-Kampagne ist ein gemeinsames Projekt des Geschäftsbereiches Wirtschaft im Rathaus und der Dresdner Marketing Gesellschaft DMG und war zunächst für drei Jahre – 2013 bis 2015 – konzipiert. „Wir werden die Kampagne fortführen“, erklärte heute Dirk Hilbert, Erster Bürgermeister. Eine Zusage für weitere drei Jahre könne er nicht geben, aber für 2016 soll das Budget bereitgestellt werden. Hilbert ist noch bis zum Ende seiner Amtszeit im September als Erster Bürgermeister für den Bereich zuständig. Das 200.000 Euro-Budget kommt zu gleichen Teilen aus dem Rathaus und der DMG.
Für Wieland Huttner, Direktor am Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie, ist Fortführung der Kampagne enorm wichtig. Dresden sei einer der ganz wenigen Standorte in Deutschland, wo Universität und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen so eng miteinander verzahnt sind. Dies war einer der Gründe dafür, warum die TU Dresden als Exzellenzuniversität vom Bund gefördert wird. Dies werde auch bei der Entscheidung über die Fortsetzung dieser Förderung ab 2018 eine wichtige Rolle spielen, sagte er. Huttner ist auch Vorstands-Vize von Dresden-Concept, einem Verein, in dem Universität, mehr als 20 Forschungsinstitute, die Staatlichen Kunstsammlungen, das Hygiene-Museum oder die SLUB dem Standort Dresden das exzellente Gesicht geben wollen. Sie koordinieren ihre Wissenschaftsstrategie und wollen weltweit führende Wissenschaftler nach Dresden holen.
Werkstoff-Experten tagen in Dresden
Es ist gelungen, den Standort und die einzelnen Akteure bei den nationalen und internationalen Leitmedien erfolgreich bekannt zu machen, „dem Standort ein Gesicht und den Akteuren eine Stimme zu geben, die gehört wird“, zog DMG-Geschäftsführerin Bettina Bunge heute eine Zwischenbilanz der Kampagne. Zielmärkte seien neben Deutschland auch Südkorea, die Benelux-Staaten und die USA gewesen. Außerdem wurde erstmals auf der Hannover-Messe intensiv für den Standort Dresden geworben, so Bunge. Dabei habe man die Themen Leichtbau und neue Materialien sowie Energie in den Mittelpunkt gestellt. Im September werde es mit der Werkstoffwoche in Dresden erstmals einen Kongress samt Fachmesse zum Thema innovative Werkstoffe geben. Rund 1.200 Experten werden erwartet. Schon im Juni treffen sich die internationalen Fachleute der Werkstoff-Branche zu einem Leichtbau-Symposium in Dresden.
Englisch für Taxifahrer
Um die Internationalität der Landeshauptstadt noch besser bekannt zu machen, hatte der Neurobiologie-Professor Huttner noch zwei Anmerkungen. Die Anbindung Dresdens an die internationalen Flugverbindungen sei unbedingt erforderlich, betonte er. Die zweite Anmerkung klang so: „Wie wäre es, wenn wir Dresden komplett zweisprachig machen?“ Für die Gäste der Stadt wäre es toll, wenn sie schon von den Taxifahrern auf englisch begrüßt würden. „Vielleicht gibt es Programme, mit denen die Taxifahrer die Stehzeiten zum Lernen nutzen könnten“, meinte er. Das würde weltweit für Schlagzeilen sorgen.
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