Bei der Teilnehmerzahl an den Pegida-Demonstrationen gibt es zunehmende Differenzen zwischen den Schätzungen der Polizei und den konkreten Zählergebnissen des Studententeams von durchgezaehlt.com. Während im April die Angaben der Polizei noch deutlich höher lagen, sind sie seit Ende Mai drastisch gesunken und liegen unter den Auswertungen des Studententeams.

Für gestern Abend nannte die Polizei rund 900 Teilnehmer, durchgezaehlt.com ermittelte dagegen bei der Auszählung der Videoaufzeichnung und der Zählung per Handklicker doppelt so viel, nämlich zwischen 1.800 und 2.000 Menschen. „Es zeigt sich erneut, dass die Genauigkeit der Schätzung der Polizei ungenügend ist“, konstatieren die Studenten. Man habe bisher darauf verzichtet, auf den Unterschied hinzuweisen, meinte Matthias Schuh. Da die ermittelte Zahl jetzt aber doppelt so hoch sei, habe man jetzt darauf explizit aufmerksam gemacht. Eine Erklärung für die Differenzen hat Schuh nicht, stellte nur fest, dass die Polizeiangaben im Trend dem Auf und Ab der Zahlen folgen, aber nicht mehr die tatsächlichen Teilnehmer wiedergeben würden. „Wir stehen zu unseren Zahlen“, sagte Polizeisprecher Marko Laske auf Anfrage. Man werde weiter mit den eigenen Schätzungen arbeiten.

Die Studenten erläutern auf ihrem Blog ausführlich, wie sie die Teilnehmerzahlen ermitteln und stellen die Ergebnisse für die öffentliche Überprüfung zur Verfügung.