Die Dresdner Verkehrsbetriebe liegen im bundesweiten Vergleich bei der Bewertung durch ihre Kunden auch dieses Jahr auf Platz 1. Mit der Gesamtnote 2,3 muss sich das Unternehmen den Spitzenplatz aber mit den Stadtwerken Münster teilen. Auf den Plätzen folgen Padersprinter Paderborn, die Stadtwerke Ulm und die üstra in Hannover. Insgesamt 31 Verkehrsunternehmen und 5 Verkehrsverbünde haben sich an der 16. Auflage des „ÖPNV-Kundenbarometer 2015“ beteiligt. Nur drei kommen aus dem Osten – neben der DVB AG noch der VVO-Verbund und die Verkehrsbetriebe Chemnitz.
„Insgesamt 95 Prozent aller Kunden sind mit den Leistungen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) vollkommen zufrieden, sehr zufrieden oder zufrieden“, sagte Jan Bleis, Centerleiter Verkehrsmanagement und Marketing, bei der Präsentation der Umfrageergebnisse. Lediglich 5 Prozent seien weniger zufrieden oder gar unzufrieden. Als Gründe für die gute Kundenbewertung führte Bleis unter anderem das neu gestaltete Baustellenmarketing an. Hier seien die Werte auch deutlich besser als im vergangenen Jahr. Die Bauvorhaben seien inzwischen viel besser mit der Stadt abgestimmt. Außerdem würden die Gründe und die Vorteile für die DVB-Kunden ausführlich erläutert. In dem extra produzierten Informationsmaterial würde auch an die Geschichte des jeweiligen Verkehrsprojektes erinnert. Baustellenmarketing und Fahrplaninformationen seien für die Fahrgäste wichtige Schlüsselmerkmale. Die Hybridbusflotte, der Elektrobus, das Rasengleis, die Erweiterung des Jobtickets oder die elektrisch betriebene Straßenbahn hätten bei den Dresdner Kunden zu einer sehr hohen Bewertung der DVB-Aktivitäten zur Umweltschonung geführt.
Die Zufriedenheit der Kunden auch mit den Fahrkartenautomaten sei rückläufig. Hier würden ab 2016 neue Automaten für eine Besserung sorgen, erklärte Bleis. Traditionell schlecht bewertet würde das Preis-Leistungsverhältnis. Dabei seien die Preise für Nahverkehrstickets immer noch relativ weit von der Kostendeckung entfernt. Trotz einer Kostendeckung von 80 Prozent sei die DVB AG auf den jährlichen Zuschuss von 40 Millionen Euro angewiesen. Da der Zuschuss nicht steige, müssten die Verkehrsbetriebe alle zusätzlichen Kosten über den Fahrpreis refinanzieren. Das habe dazu geführt, dass der Abopreis seit 2002 um mehr als 50 Prozent angestiegen sei, der für die Viererkarte um knapp 30 Prozent. Im gleichen Zeitraum ist der Kraftstoffpreisindex um etwa 47 Prozent angestiegen. Allerdings sei er in den letzten drei Jahren auch kräftig gesunken. Der Verbrauchspreisindex hat seit 2002 um rund 20 Prozent zugelegt.
Die überaus positiven Bewertungen der Kunden für das Streckennetz der Verkehrsbetriebe, die Schnelligkeit der Beförderung, das Informationsangebot für Smartphones, im Internet und an den Verkaufsstellen zeigen, so Bleis, dass in die richtigen Schwerpunkte investiert worden sei. Bundesweit beispielhaft sei auch das Twitter-Angebot, über das sich mehr als 7.700 Nutzer informieren lassen, aber inzwischen auch mitdiskutieren. Abstriche bei Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit hätten im vergangenen Jahr ihre Ursachen in vielen Baustellen und den Lokführerstreiks gehabt.
Auch der Verkehrsverbund Oberelbe konnte seinen Spitzenplatz in der Kundenbewertung mit der Note 2,54 behaupten. Natürlich profitiere man hier auch von den positiven Beurteilungen der DVB-Kunden, die zum Verkehrsverbund dazugehörten, meinte VVO-Sprecher Christian Schlemper. Besonders erfreulich sei, dass die Kunden das Tarifsystem inzwischen besser bewerten würden. Positiv seien die Fahrradtageskarte und die Kleingruppenkarten angekommen.
Bei der zum 16. Mal durchgeführten Kundenbefragung lagen die Werte für die DVB bei 27 abgefragten Merkmalen 5 Mal auf Platz eins und 11 Mal auf Platz drei. Bei 18 der abgefragten 27 Merkmale ist die DVB unter den ersten fünf Plätzen zu finden.
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