Jährlich werden 45.000 bis 50.000 Schwarzfahrer von den Kontrolleuren der Dresdner Verkehrsbetriebe erwischt. Offiziell heißt dies „Personen ohne gültigen Fahrausweis“, weil zum Beispiel auch die vergesslichen Monatskartenbesitzer dazuzählen, erläutert DVB-Sprecher Falk Lösch. Sie können sich, wenn sie ihr Ticket vergessen haben, nachträglich in einem DVB-Servicepunkte legitimieren. Mit der Einführung der elektronischen Tickets soll das Fahren ohne Fahrschein weiter erschwert werden. Bis Anfang 2016, so der Plan, werden die 8.000 Inhaber von Jahreskarten umgestellt, dann erfolgen die Monats-Abos, Monatskarten und Jobtickets. Bis Ende 2016 soll die Umstellung abgeschlossen sein.
Auch in neue Fahrzeuge haben die Verkehrsbetriebe kräftig investiert. Die ersten 21 von insgesamt 40 neuen Bussen von den Herstellern MAN und der Mercedes-Tochter EvoBus wurden heute im Betriebshof Gruna präsentiert. Alle Busse erfüllen die hohen Kriterien der Schadstoffnorm Euro 6. „Ein Bus mit 150 Fahrgästen stößt genauso viel Schadstoffe aus, wie ein entsprechender Pkw“, erklärt Robert Roch, Leiter DVB-Kraftfahrzeuge. Die Messungen seien zum Beispiel beim Stuttgarter Nahverkehrsbetrieb mit aktiv eingesetzten Fahrzeugen erfolgt, betont er. Rund 330.000 Euro kostet ein neuer Bus. 90.000 Euro pro Bus wurden vom Freistaat gefördert. Die Förderung sei auch der Grund, warum jetzt auf einen Schwung 40 Fahrzeuge angeschafft werden, erläutert Lösch. Der Freistaat fördere ab einem durchschnittlichen Alter der Fahrzeugflotte ab acht Jahren. Dies sei inzwischen erreicht. Die Busse seien nicht nur schadstoffärmer, sondern auch deutlich leiser – sowohl im Fahrgastraum als auch draußen. Der Dieselverbrauch sinke um etwa 5 – 7 Prozent.
Die neuen Gelenkbusse haben vier Türen, zwei Stellflächen für Rollstühle, Kinderwagen oder Fahräder und Platz für rund 160 Fahrgäste. Nach der Auslieferung werden sie in Dresden mit der DVB-Fahrscheinverkaufskasse, dem Leitsystem, Bildschirmen für die Fahrgastinformation und entsprechender Software nachgerüstet. Die Software sorgt zum Beispiel dafür, dass beim Durchfahren des Tors zum Betriebshof über das Wlan automatisch der Fahrplan im Bus für die Bildschirmanzeigen und für den Fahrer aktualisiert wird. Wlan für Fahrgäste sei dagegen aus Kostengründen und wegen der Datensicherheit derzeit kein Thema, so Lösch.
Mit der Anschaffung der neuen Busse kann die rund 150 Stadtbusse umfassende DVB-Flotte schrittweise um die alten Fahrzeuge reduziert werden. „Sie landen auf dem Gebraucht-Fahrzeugmarkt“, sagt DVB-Chefeinkäufer Andreas Boeck. Einige würden als Ersatzfahrzeuge bei anderen Betrieben benötigt, der Großteil jedoch werde nach Osteuropa verkauft. Die ältesten Busse haben fast eine Million gefahrene Kilometer auf dem Buckel.
Ein Drittel der DVB-Fahrgäste würden mit Bussen befördert, sagte Lösch. Jährlich fahren rund 150 Millionen Menschen mit Bus, Bergbahn, Straßenbahn oder Fähren.
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