Thema: Pegida

0404 2016 pegida wiener platz

Demos in Dresden: Friedlicher Verlauf in Laubegast und am Wiener Platz

Etwa 2.300 bis 2.800 Pegida-Anhänger haben sich am Montag Abend auf dem Wiener Platz vor dem Hauptbahnhof versammelt. Der gewünschte Umzug durch die Prager Straße blieb ihnen  jedoch verwehrt. Pegida-Vereinschef Lutz Bachmann kündigte an, dies beim nächsten Mal durchsetzen zu wollen. Kommenden Montag will sich Pegida auf dem Altmarkt versammeln. Bachmann warnte unter Berufung auf die österreichische Kronen-Zeitung vor einer neuen „Aggressoren-Welle“ aus Afrika. Tatjana Festerling forderte die Entmündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Zieht ihr endlich die Zwangsjacke an“, rief sie in ihrem bisher kürzesten Rede-Auftritt von etwas mehr als zwei Minuten.
In Laubegast demonstrierten etwa 300 bis 400 Asyl-Gegner vor dem ehemaligen Hotel „Prinz Eugen“, in das laut Ankündigung der Stadtverwaltung noch in diesem Monat die ersten Flüchtlinge einziehen werden. In der Nähe, am Kronstädter Platz, versammelten sich rund 150 Teilnehmer zu einer Gepida-Gegendemo. Polizeibeamte sorgten dafür, dass Zwischenfälle zwischen beiden Lagern ausblieben.
Im Vorfeld hatte sich die „Laubegaster Wellenlänge“, Organisator der Anti-Asyl-Demo in Laubegast, über die mangelnde Solidarität des Pegida-Vereins beklagt. Pegida ließ über Facebook verlauten, dass der geplante Aktionstag404 nichts mit dem Verein zu tun habe. Die „Laubegaster Wellenlänge“ hatte sich einem deutschlandweiten „Demokratischen Aktionstag“ angeschlossen. Dessen Organisatoren stammen nach eigenen Angaben aus dem Umfeld der Bürgerbewegungen und wollen anonym bleiben. „Für das Erreichen des gemeinsamen Ziels ist kein Anführer nötig“, hieß es in einem entsprechenden Aufruf. Mehr als einhundert Demos, sechs davon allein in Dresden, waren deutschlandweit angekündigt. Nach Angaben der Polizei hat es in Dresden außer in Laubegast noch eine Demo an der Altenberger Straße gegeben.
Dresdens neuer Polizeipräsident Horst Kretzschmar überzeugte sich am Abend selbst an den Demonstrationsorten vom Einsatz der 336 Polizeibeamten. Er hatte am  Montag sein neues Amt angetreten. Die Teilnehmerzahlen der Pegida-Demo hat wie immer die Forschungsgruppe durchgezaehlt ermittelt. Kretzschmar hatte erklärt, dass deren Zahlen sich im wesentlichen mit denen von der Polizei geschätzten Teilnehmern decken würden.