Während Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert in Seoul die Unterstützung für das erste Deutsch-Koeranische Alumni-Treffen in Dresden vereinbart und Wissenschaftler aus Dresdner Forschungseinrichtungen auf der Hannover-Messe Weltneuheiten in der 3-D-Drucktechnik oder der Energieerzeugung mit Brennstoffzellen präsentieren, mahnt der Tourismus-Verband mehr Unterstützung durch die Stadtverwaltung und den Stadtrat an. Der Tourismus sorge für 24.000 Arbeitsplätze in Dresden und sei damit nach der Mikroelektron ik die zweitgrößte Branche in der Wirtschaft, betonte Verbandspräsident Johannes Lohmeyer heute. Die Stadtpolitik habe Zusagen aus dem Wahlkampf und den Haushaltsbeschlüssen bis heute nicht erfüllt, kritisierte er.
- 86,12 – Hamburg
- 82,10 – Köln
- 80,59 – Düsseldorf
- 73,58 – Frankfurt/M.
- 64,73 – Nürnberg
- 63,93 – Berlin
- 56,11 – Mannheim
- 53,00 – Leipzig
- 52,66 – Hannover
- 52,28 -Dresden
- 49,83 – Dortmund
- 42,90 – Potsdam
Nach wie vor warte der Verband auf die Vergünstigungen für Touristen als Gegenleistung für die zu zahlende Beherbergungssteuer. Auch die bessere finanzielle Ausstattung der für die Vermarktung der Stadt zuständige Gesellschaft sei nicht erfolgt. „Hier ist Oberbürgermeister Hilbert mit seinem Wahlversprechen in der Pflicht“, so Lohmeyer.
Das Dresden Marketing hatte gestern die Übernachtungszahlen für Januar und Februar als neuen Rekord zu Jahresbeginn gefeiert. Das Plus von 8,4 % gegenüber Vorjahr bedeute insgesamt 408.365 Übernachtungen, hieß es in einer Mitteilung. Dazu hätten auch die Übernachtungen von 8.000 Polizisten beigetragen, so Lohmeyer. „Eine Stadt, die Hotelauslastungen von 20 bis 30 Prozent im Februar schon als Rekord feiern muss, hat offensichtlich jeden Anspruch an sich selbst aufgegeben“, kritisierte er.
Deutlich mehr Anstrengungen der Stadt hat darum Marc Arendt, stellvertretender Sprecher der Hotel-Allianz gefordert. Den Einbrüchen bei der Nachfrage nach Fernreisen müsse man attraktive Angebote im Städtetourismus entgegensetzen. Außerdem seien deutlich mehr Anstrengungen beim Kongressmarketing erforderlich.
Jeder Teilnehmer eines großen Kongresses lasse zwischen 200 und 300 Euro pro Tag in der Stadt. Viele kämen zudem als Touristen wieder. Das Budget der Dresden Marketing Gesellschaft müsse daher dringend und vor allem schnell aufgestockt werden. Lohmeyer bot dafür die Beteiligung der Hotelbranche an.
Die zusätzlichen Anstrengungen seien auch nötig, um den erwarteten Rückgang der Hotelbranche beim Auftragsvolumen um etwa 10 Prozent zu kompensieren. Die Incoming-Agenturen prognostizieren bereits einen Rückgang um 30 Pr ozent für das laufende Jahr. Das Minsu bei Übernachtungen im vergangenen Jahr um 3 Prozent spiegele sich auch in einem Personalabbau bei den Hotels wider. 750 Arbeitsplätze seien gestrichen worden, sagte Lohmeyer. Den Gesamtverlust im Tourismus für das vergangene Jahr bezifferte Arendt mit rund 32 Millionen Euro. Davon seien etwa 10 Millionen auf den Einzelhandel, 8 Millionen auf die Hotels und 6 Millionen auf die Gastronomie entfallen. Auch Verkehrsunternehmen und Kulturbetriebe hätten gelitten.
Lohmeyer erinnerte noch einmal an den Vorschlag einer Dresden Card für Touristen. Davon könnten auch städtische Kulturbetriebe wie das Verkehrsmuseum oder die Theater im Kraftwerk Mitte profitieren.
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