Pegida-Chef Lutz Bachmann hat heute vor etwa 1.800 bis 2.400 Anhängern die Vertrauensfrage für sich und das Orgateam gestellt. Fast alle anwesenden hoben die Hand. Bachmann hatte gefragt: „Wer dem Orgateam vertraut und will, dass wir weitermachen, bitte die Hand heben“. Eine Gegenprobe war nicht nötig. Zuvor reagierte Bachmann in seinem Redebeitrag auf Vorwürfe der Intransparenz beim Umgang mit den Spendengeldern.
Er zählte auf, was in den vergangenen Monaten ausgegeben wurde. So habe man in Veranstaltungstechnik, Laptop und Generator rund 20.000 Euro investiert, für 40 Funkgeräte 2.000 Euro bezahlt, für das Pegida-Jubiläum und die Veranstaltung mit Geerd Wilders insgesamt etwa 35.000 Euro ausgegeben. In den Spendentonnen seien etwa 4.500 Euro gesammelt worden. Die Fixkosten pro Veranstaltung summierten sich pro Jahr auf rund 10.000 Euro. Unter Beifall erklärte Bachmann, dass an 11 Autobesitzer, deren Fahrzeuge angezündet worden waren, 5.500 Euro als Beihilfe zu den Reparaturkosten gezahlt worden seien. Bei den Pegida-Ordner habe sich das Orgateam mit zwei Partys bedankt.
Die Vereinsgründung erklärte Bachmann vor allem mit rechtlichen Gründen. Sonst wäre man nicht in der Lage gewesen, Spendengelder anzunehmen und zu verwalten.
Zu den inhaltlichen Differenzen mit Tatjana Festerling äußerte sich Bachmann nicht. Er erklärte nur, dass sie bis heute ihr Versprechen, nach Dresden zu ziehen, nicht eingelöst hätte. Er wiederholte die guten Wünsche für Festerling und das Projekt „Festung Europa“. Anhänger von Festerling gaben sich auf der Demo heute Abend nicht offen zu erkennen. Auch die Unterstützer-Plakate für Festerling wurden nicht mehr gezeigt.
Nachfragen an das Orgateam zu den Erklärungen von Bachmann und den weiteren Plänen, insbesondere zu der angekündigten Parteigründung noch im Juni, konnten nicht gestellt werden. Siegfried Däbritz antworte auf die Frage von menschen-in-dresden.de, ob er mit einem Journalisten reden wolle: „Auf gar keinen Fall.“
Die Polizei vermeldete einen insgesamt friedlichen Demo-Abend. Allerdings hatten sich auf der Prager Straße „zwei Dutzend Personen, die keiner Versammlung zugeordnet werden konnten“ gegen 19.30 Uhr auf den Boden gesetzt und so gegen den Pegida-Umzug protestiert. Die Demonstranten seien an ihren vorbeigeleitet worden. Die Beamten hätten „Personalien aufgenommen und entsprechende Anzeigen ausgefertigt,“ teilte ein Polizeisprecher mit. Die Teilnehmerzahlen stammen von der Forschungsgruppe durchgezaehlt.