Die Sächsische Dampfschiffahrt hat ihre Ankündigung wahr gemacht und das erste ihrer beiden Motorschiffe verkauft. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge trennen wir uns vom Motorschiff Lilienstein“, erklärte heute eine Unternehmenssprecherin. Neuer Eigner sei die Fahrgastschifffahrt Oderberg, die das Schiff gestern erworben hat.
Mit seinen 122 Pferdestärken soll es künftig Fahrgäste auf Rundfahrten in und um das Schiffshebewerk Niederfinow befördern. Das nach dem Berg Lilienstein in der Sächsischen Schweiz benannte Schiff wird den Namen wechseln und als „Barnimer Land“ Passagiere befördern.
Bereits zum Start der Saison 2016 hatte Geschäftsführerin Karin Hildebrand angekündigt, dass die Flotte umstrukturiert werden soll. „Ein neues Schiff hätte schon längst angeschafft werden müssen“, so Hildebrand. Man brauche ein Schiff, dass besser mit dem niedrigen Elbpegel klar komme, für Veranstaltungen geeignet sei und auch auf die zunehmende Zahl von Fahrgästen mit Fahrrädern reagieren könne. „Das Projekt verfolgen wir weiter“, betonten Hildebrand heute.
Um die Finanzierung zu sichern, sollen die beiden Motorschiffe „Lilienstein“ und „Bad Schandau“ verkauft werden. Mittelfristig wären ohnehin umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig gewesen. Die Umstrukturierung der Flotte sei auch eine Reaktion auf das extrem lange Niedrigwasser in der Elbe im vergangenen Jahr. Über drei Monate konnten die Schiffe nur eingschränkt fahren, an 15 Tagen blieben sie komplett am Anleger. 30 Prozent weniger verkaufte Fahrscheine im Vergleich zu 2014 muss das Unternehmen im vergangenen Jahr verkraften.
Die auf der Yachtwerft Berlin gebaute „Lilienstein“ fährt seit 1982 für die Sächsischen Dampfschiffahrt. In den letzten Jahren war sie vor allem im Charterbetrieb unterwegs. Der gemütlich eingerichtete und beheizbare Salon mit Panoramafenstern biete einen ansprechenden Rahmen für Veranstaltungen.
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