Am 12. Mai 2021 beschloss der Stadtrat mit seinem Beschluss zum Verkauf des Sachsenbades die Planungen für den Neubau einer Sportschwimmhalle im näheren Umfeld des Sachsenbades. Bereits im Januar berichtete Pieschen Aktuell, dass sich die Entscheidung zum Standort für ein neues Schwimmbad bis Ende Juni verzögert. Ursprünglich sollte der Oberbürgermeister bis Ende letzten Jahres ein Konzept für den Standort und die Finanzierung des Neubaus vorlegen. Unter anderem prüft die Dresdner Bäder GmbH dafür auch den Standort auf der Sportstätte Wurzener Straße 20. Dort befinden sich aber Sportstätten des SV TuR Dresden e.V. und des 1. FFC Fortuna Dresden e.V. Obwohl sie von den Plänen unmittelbar betroffen wären, hat die Stadtverwaltung bislang keine Gespräche mit Vertreter*innen der Vereine gesucht. Aus diesem Grund startete der Vereinsvorsitzende des SV TuR Dresden e.V. Frank Brendel eine Petition, um auf die missliche Lage hinzuweisen. Der Sportplatz ist einer der wenigen mit einer 400-m-Laufbahn, seit über 70 Jahren ist er die Heimstatt des Sportvereins.
Petitionsausschuss unterstützt Erhalt der Sportstätten
Der Petitionsausschuss hat nun in seiner Sitzung vom 27. April die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit Vertreter*innen der Sportvereine zu führen und ihre Interessen in den Vorgang der Prüfung mit aufzunehmen. Das Gespräch mit dem Eigenbetrieb Sport und dem Verein fand am Donnerstag statt. Außerdem wurde der Oberbürgermeister vom Petitionsausschuss beauftragt, die Prüfung des Standortes nördlich des Sachsenbades vorzunehmen. Bei dieser Variante könnte der große Sportplatz mit der 400-m-Bahn erhalten bleiben.
Kati Bischoffberger, Sprecherin für Petitionen und Bürgerbeteiligung der Fraktion, erklärt: »Neben der unmittelbaren Bedeutung für die Menschen, die dort Sport treiben, erfüllt der Sportplatz auch eine wichtige stadtklimatische Funktion. Derzeit fungiert er als Frischluftschneise zwischen der nördlich des Sportplatzes gelegenen Kleingartenfläche ›Am Anton-Günther-Park‹ und dem Wohngebiet südlich der Wurzener Straße. Die Wohngebiete um das Sachsenbad gehören zu den Gebieten mit schlechten bio-klimatischen Bedingungen, aufgrund einer starken Versiegelung, einem geringen Durchgrünungsgrad sowie einer schlechten Belüftung. Eine Verschlechterung der bioklimatischen Situation wäre mit einem Neubau im Norden vermeidbar.«
»Eine Standortbestimmung muss im Sinne einer nachhaltigen Stadtplanung den Gesamtzusammenhang im Stadtteil beachten. Dazu gehört eine größtmögliche Erhaltung der Grün- und Sportflächen und die Betrachtung der Auswirkungen des Neubaus auf das Stadtklima«, fordert die Pieschener Stadträtin.