Der Schutz vor einem Jahrhunderthochwasser (HQ100) im Dresdner Westen rückt näher. Heute hat die Talsperrenverwaltung die Bauarbeiten am dritten und letzten Abschnitt der neuen Hochwasserschutzlinie für die Stadtteile Kemnitz, Stetzsch, Gohlis und Cossebaude begonnen, teilte Behördensprecherin Katrin Schöne mit. Cossebaude war im Sommer 2013 besonders schwer vom Juni-Hochwasser betroffen. Grund dafür war, dass der Sommerdeich zwischen Hohenwartha und Grünem Weg nur für ein Jahrzehnte-Hochwasser ausgelegt ist. Während die Abschnitte in Kemnitz über Stetzsch bis zum Grünen Weg bereits für ein HQ100 aufgerüstet wurden, hatten die Flächen hinter dem alten Sommerdeich 2013 keine Chance. Das wird sich nach Fertigstellung des letzten Deichabschnittes ändern. Zwei Jahre Bauzeit, so Schöne, plant die Talsperrenverwaltung für den 1,5 Kilometer langen und teilweise bis zu 4,5 Meter hohen Abschnitt zwischen dem Ende der bereits errichteten Hochwasserschutzwand in Dresden-Gohlis und dem Unterbecken des Pumpspeicherwerkes Niederwartha.
Ab November sollen rund 160.000 Tonnen Material für den Deichbau angeliefert und eingebaut werden. Geplant sind eine Deichüberfahrt, ein mobiler Verschluss am Elberadweg und ein Deichverteidigungsweg. Auf einer Länge von 330 Metern ab der neuen Wirtschaftshalle in Gohlis muss zunächst der Untergrund vorverdichtet werden. Hier befand sich früher eine Hausmülldeponie. Auf dieser Fläche wird Deichmaterial in einer Höhe bis zu fünf Metern aufgeschüttet. Das Eigengewicht sorgt dann über einen Zeitraum von neun Monaten für die Verdichtung des Untergrunds. Danach wird es wieder entfernt.
Parallel dazu beginnen in den übrigen Abschnitten die Bauarbeiten. Auf dem Gelände des Freibades Cossebaude wird eine unterirdische Pumpstation gebaut. Diese wird bei Hochwasser ansteigendes Grundwasser abpumpen und über einen 1,7 Kilometer langen Graben in die Elbe leiten.
Die neue Hochwasserschutzlinie von Dresden-Kemnitz bis Cossebaude ist insgesamt rund fünf Kilometer lang. Seit November 2011 wird hier gebaut, der Abschnitt zwischen Kemnitz und Stetzsch bereits fertig und die Hochwasserschutzanlage in Gohlis kurz vor dem Abschluss. Die Kosten für die gesamte Hochwasserschutzlinie liegen bei rund 32 Millionen Euro und werden von der EU gefördert.
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