Für die Kanuten, Judoka und Boxer ist es egal, welche Form das Dach über ihnen hat. Auch ein Hypar-Schalendach soll am Ende dicht sein und im Sommer so dämmen, dass keine tropischen Temperaturen herrschen. Das kann Projektleiter Knut Häntzschel jetzt versprechen. Genauso, wie geringere Heizkosten im Winter. Auf dem Dach liegen eine Schicht Dachpappe und darüber 16 Zentimeter Mineralwolle. Die Dachpappe verhindet, dass sich von unten her Kondenswasser in der Dämmschicht bildet. Von oben ist eine spezielle Folie aufgeklebt. Das war für die Experten der Firma Dietrich aus Dresden eine besondere Herausforderung. Die Dachkonstruktion ist mehrfach gekrümmt und hat an vielen Stellen ein starkes Gefälle, teilweise sogar mehr als 45 Grad.
Nur etwa 50 solche Hypar-Schalendächer gibt es in Deutschland, erzählt Häntzschel. Die Dachkonstruktion hat der Bauingenieur Ulrich Müther entwickelt und vor allem in den 70er und 80er Jahren gebaut. Er war ein Meister der Schalen aus Beton, schwärmt der Projektleiter. Er hat sich viel mit dem Thema beschäftigt und weiß auch, dass eines dieser Dächer das Planetarium in Wolfsburg ziert. Mit dem Zeiss-Planetarium hatte die DDR die Lieferungen aus dem VW-Werk bezahlt. Auch der bekannte „Teepott“ in Warnemünde hat ein solches Schaldendach, ebenso wie das „Ahornblatt“ in Berlin oder die „Seerose“ in Potsdam.
Die Sporthalle im ehemaligen Ruderzentrum Blasewitz wurde 1970 gebaut und seitdem immer wieder mit Dachpappe abgedichtet. Die alten Schichten wurden komplett entfernt. Da die jetzt aufgeklebte Folie viel leichter als Dachpappe ist, konnte das eingesparte Gewicht bei der Dämmschicht draufgelegt werden, erklärt Häntzschel. Bleibt das Wetter so freundlich, werde bis Weihnachten die Dachsanierung abgeschlossen sein.
Die 36 mal 36 Meter große Sporthalle war nach dem Hochwasser 2002 stark beschädigt und wurde nach einer 1,2 Millionen Euro teuren Sanierung 2006 wieder in Betrieb genommen. 2011 wurde auf dem Gelände ein neuer Funktionstrakt mit Umkleideräumen, modernen Sanitäranlagen, Vereinsbüros und Technikräumen fertig gestellt. Zwei Kanuklubs, ein Seglerverein, Boxer, Judoka und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft sind hier zu Hause. Die Kanuten bekommen jetzt noch einen neuen Steg mit Kunststoff-Schwimmkörpern. Er soll ab März in die Elbe gelassen werden.
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