Die fünf im November 2013 festgenommenen Infinus-Manager bleiben weiter in Untersuchungshaft. Der 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts hat die Fortdauer der Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr angeordnet, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Die fünf Manager werden verdächtigt, tausende Kapitalanleger mit einem Schneeballsystem vorsätzlich betrogen zu haben. Auch angesichts des „überaus großen Ermittlungsumfangs und der Komplexität des Verfahrens“ sei die Entscheidung gerechtfertigt, heißt es weiter. Bereits im Juni und im September hatten die Richter die Untersuchungshaft verlängert, der nächste Termin ist in drei Monaten. In verschiedenen Haftanstalten in Dresden, Görlitz und Leipzig sitzen derzeit Jörg Biehl, Gründer und Kopf der Firmengruppe, Manager Andreas Kison, Infinus-Vertriebsexperte Rudolf Ott, Infinus-Vorstand Kewan Kadkhodai und Aufsichtsrat Siegfried Bullin.
Mit Jens Pardeike war der sechste der nach einer Razzia im November 2013 inhaftierten Infinus-Manager bereits im Februar 2014 wieder auf freiem Fuß. Pardeike habe “geständige Angaben gemacht und will sich an der weiteren strafrechtlichen Aufarbeitung beteiligen”, hatte damals Lorenz Haase, Sprecher der Dresdner Staatsanwaltschaft, erklärt. Zudem habe Pardeike in weitaus geringerem Umfang von dem Anlagevermögen der Infinus-Gruppe profitiert, als bisher vermutet. Während bei Pardeike aussschließlich ein Bankguthaben von 60.000 Euro festgestellt wurde, hatten die Ermittler bei den anderen fünf in Untersuchungshaft sitzenden Managern hohe Bankguthaben, Immobilien, Waffen, Uhren, Gemälde, Motoryachten und hochwertige Autos beschlagnahmt.
Im Oktober dieses Jahres waren 36 Immobilien der zur insolventen Infinus-Gruppe gehörenden Prosavus AG und Fubus Plus 1. Vermögensverwaltunfür für rund 48 Millionen Euro verkauft worden. Damit hatte der erzielte Gesamterlös um etwa 10 Millionen Euro über der Prognose gelegen.
Von der Insolvenz der Infinus-Gruppe sind insgesamt etwa 40.000 Anleger betroffen, deren Forderungen sich auf fast eine Milliarde Euro belaufen. Zu ihnen gehören etwa 12.000 Gläubiger der Prosavus AG mit Forderungen von rund 420 Millionen Euro.
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