Dass er Marke Eigenbau ist, sieht man ihm nicht an. Die Konstrukteure des Straßenbahn-Simulators der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) haben Wert auf die Optik gelegt. Schließlich soll der Simulator im DVB-Design künftig auf Messen für den Nachwuchs werben. Das erste Mal vom 23. bis 25. Januar auf der Karrierestart in Dresden.
Von April bis Dezember 2014 haben etwa 50 Auszubildende in der Ausbildungswerkstatt an dem Straßenbahn-Fahrsimulator gebaut. Alle Ausbildungsberufe waren vertreten. Zuerst wurden Rahmen und Verkleidung gebaut, die Karosserie lackiert und alle Bedienelemente montiert und verdrahtet. Dann wurde die Programmierung der Funktionen beim Fahren begonnen. Das Institut für angewandte Verkehrstelematik Inavet war zuständig für die aufwändigen Filmarbeiten. Zwei Strecken laufen auf dem Bildschirm in der nachgebauten Fahrerkabine – vom Albertplatz zur Südvorstadt und vom Albertplatz nach Plauen. Auch die Straßenbahngeräusche sind zu hören – Tür auf, Tür zu, Ansagen, Beschleunigung und Bremsen. Das Tempo des Films ist der simulierten Geschwindigkeit angepasst. Umfangreiche Tests waren nötig, bis alles fehlerfrei lief.
„Das ist ein spannendes Ausbildungsprojekt mit hohem praktischem Nutzwert“, sagte DVB-Vorstand Hans-Jürgen Credé bei der Präsentation des Simulators. Das Training an dem Gerät sei eine gute Vorbereitung auf die Straßenbahnfahrschule. Pläne für die Weiterentwicklung des Simulators gebe es auch schon. So sollen künftig auch Fehlermeldungen, Durchsagen und Gefahrensituationen – zum Beispiel ein plötzlich auftauchender Fußgänger – in die Software integriert werden. Auch das wird wieder eine Aufgabe für die Auszubildenden sein.
In den neuen Simulator haben die Verkehrsbetriebe rund 97.000 Euro investiert. Simulationssysteme, wie sie zum Beispiel Rheinmetall herstellt, würden schnell mal eine siebenstellige Summe kosten.
Bei den Berliner Verkehrsbetrieben hat man sich darum etwas einfallen lassen. Zwei Mal im Monat kann jedermann in einen der drei Straßenbahn-Simulatoren durch die Hauptstadt fahren. Der Spaß für den Laien ist nicht ganz billig – 65 Euro pro Stunde kostet das.
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