Thema: Pegida

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Bis zu 8.000 Pegida-Demonstranten – Festerling verteidigt Einsatz von Hooligans als Ordner

Nach Montagsdemos von Pegida will die parteifreie Bürgerinitiative „Wir sind Deutschland“ aus Plauen am 29. November mit einer Sonntagsdemo erstmals in Dresden auf dem Theaterplatz demonstrieren. Die Initiative, die auf Losungen, Plakate und andere Dramatik verzichtet, hatte gestern in Plauen bereits ihre zehnte Veranstaltung auf die Beine gestellt. Inhaltich unterscheiden sich die Forderungen kaum von denen in den verschiedenen Pegida-Papieren. Gegen TTIP, für eine friedliche Partnerschaft mit Russland, für Volksentscheide – das und die Kritik an der Asylpolitik der Regierung gehören dazu. Rund 3.000 Teilnehmer kamen im Durchschnitt zu den letzten Sonntagsdemos.  Nach eigenen Angaben der Initiative müssen Redner ihre Beiträge vorab an ein Redaktionsteam schicken. Nur gemeinsam sei man stark, die Bewegung sei „nicht ganz rechts und nicht ganz links“, heißt es in dem Aufruf für die Sonntagsdemo auf dem Theaterplatz. Ob mit der Plauener Initiative wirklich eine Konkurrenz zu Pegida am Montag entsteht, wird davon abhängen, ob sie ein Publikum erreichen kann, das sich weder von Pegida noch von den AfD-Kundgebungen in Dresden angezogen fühlt.

Den Montagabend in Dresden prägten etwa 7.000 bis 8.000 Pegida-Anhänger und bis zu 1.500 Gegendemonstranten, die auf dem Schloßplatz bis auf Rufnähe zur Pegida-Demo auf dem Theaterplatz heran kamen. Redner bei Pegida waren Siegfried Däbritz, Ed aus Holland und nach dem Umzug Tatjana Festerling. Festerling hatte kürzlich in Mainz bei der Burschenschaft Halle in einem einstündigen Vortrag über Geschichte und Selbstverständnis von Pegida referiert. Dabei erwähnte sie auch, dass von Anbeginn an Hooligans zu den Ordnern bei Pegida gehörten. Sie begründete dies mit den deutlich geringeren Berührungsängsten mit Hooligans in Dresden. Festerling verteidigte dies heute Abend auf dem Theaterplatz in ihrer Rede.

Neuigkeiten vermeldete das Team, das seit Monaten die Teilnehmerzahlen zum Demonstrationsgeschehen liefert. Die Studentengruppe durchgezaehlt der TU Dresden und das Team crowdcounting aus Wissenschaftlern vom Institut für Soziologie der Uni Leipzig haben sich zur Forschungsgruppe durchgezählt zusammengeschlossen. Man habe in der Vergangenheit gemeinsam die Methoden für die Ermittlung von Teilnehmerzahlen auf Demos weiterentwickelt. Künftig sollen weitere Teams in anderen Städten gewonnen werden, erklärten Teamchefs Mathias Schuh und Stephan Poppe.

375 Polizeibeamte sicherten heute die beiden Veranstaltungen, die friedlich verliefen. Am Theaterplatz musste eine Hebebühne abgebaut werden, die nicht zu den Veranstaltern der Pegida-Demo gehörte, teilte ein Polizeisprecher mit. Sie soll von einem ausländischen Medienteam genutzt worden sein. Außerdem müsse sich ein 16-Jähriger nach Zeigen des Hitlergrußes wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verantworten. Ein 27-Jähriger habe gegen mit seiner Vermummung gegen das Versammlungsgesetz verstoßen.