Politische Unruhen und Terroranschläge in Nordafrika, der Rubelverfall in Russland und wiederholte Streiks von Piloten und Bodenpersonal haben im vergangenen Jahr ein Wachstum am Flughafen Dresden verhindert. Geschäftsführer Markus Kopp konstatierte heute einen Rückgang bei den Passagierzahlen um 1,9 Prozent und bei den Flugbewegungen um 0,5 Prozent. Der russische Markt sei förmlich eingebrochen, es habe nicht einen einzigen Charterflug gegeben, schildert Kopp die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Russland. Durch Streiks seien im vergangenen Jahr 142 Flüge mit 12.350 Passagieren gestrichen worden. Das Risiko bei Flugzielen in Tunesien, Ägypten und der Türkei werde auch 2016 bestehen bleiben. Kopp rechnet hier vor allem mit Buchungen im Last-Minute-Segment.
- Passagiere Gesamt: 1.726.471, -1.9 %
- Flugbewegungen: 30.197, -0,5 %
Zuwachs bei Einsteigern:
- Gesamt: 1.151.614, 5,6 %
- Schweiz 77.505, 39,3 %
- Portugal 7.569, 14,1 %
Rückgang bei Einsteigern:
- Tunesien: 1.062, -90,1 %
- Russland: 19.869, – 43,5 %
- Ägypten: 10.448, -10,6 %
- Türkei: 84.014, -10,3 %
Die ersten Wochen im laufenden Jahr seien sehr positiv angelaufen. So sei die Passagierzahl im Januar im Vergleich zu 2015 um 1,6 Prozent und im Februar mit Stand 22. des Monats bereits um 7,7 Prozent gestiegen. „Jetzt hoffen wir, dass dieser Trend anhält“, erklärte Kopp. Mit 179 Starts in der Woche könne keine Rede davon sein, dass Dresden abgehängt sei, widersprach er Kritikern am Flugangebot. Mit dem Sommerflugplan steige die Zahl der Starts auf 225. Dabei würden 31 Ziele in 13 Ländern angeflogen. Als großen Akquiseerfolg bezeichnete er die neue Flugverbindung von Dresden nach Amsterdam. Im Wettbewerb zwischen Dresden und Leipzig/Halle hätte sich die Fluggesellschaft KLM explizit für Dresden entschieden. Von Amsterdam aus seien Anschlüsse in Metropolen wie Madrid, Edinburgh, Paris, London, Rom oder Lissabon möglich.
Zwei neue Direktverbindungen habe die Fluggesellschaft Germania nach Malaga und Paphos (Zypern) ins Programm aufgenommen. Germania werde zudem zwei Flugzeuge des Typs Boeing 737 in Dresden stationieren. Der von den Touristikern konstatierte Rückgang von Inlandtouristen nach Dresden habe sich am Flughafen noch nicht ausgewirkt. „Es ist für uns zwar ein Imagethema, aber noch kein Zahlenproblem“, sagte Kopp. „Dennoch betrachten wir diese Diskussion mit großer Sorge“, fügte er hinzu. Die meisten Touristen kämen per Auto, Bus oder Bahn. Der Anteil derer, die per Flug kämen, liege bei nur 3,8 Prozent. Kopp ermunterte die Dresdner, bei ihren Planungen auch die Angebote des Flughafens Leipzig/Halle zu berücksichtigen. Diese seien in den meisten Fällen günstiger und schneller erreichbar als Berlin oder Prag.
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