153,4 Millionen Fahrgäste sind im vergangenen Jahr in Bussen und Straßenbahnen durch Dresden gefahren. Seit 2007 eine Steigerung um gut 11 Millionen, berichtete heute DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach bei der Vorstellung der Fahrgastentwicklung. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt die Steigerung immerhin noch 600.000. Aufgrund des weiteren Anwachsens der Dresdner Bevölkerung um rund 50.000 in den kommenden 15 Jahren sei ein Ausbau des Nahverkehrs unumgänglich.
Sonst, so Hemmersbach, „können wir die gewohnte Qualität in der Beförderung nicht mehr bieten“. Schlechtere Qualität heißt für den DVB-Manager, dass es in Bussen und Straßenbahnen sehr viel enger zugehen würde, die Taktfrequenz nicht dem Bedarf angepasst werden könnte und damit die Wartezeiten länger würden. „Schlechtere Qualität schreckt die Fahrgäste ab“, sagt er. Dann würden sie im schlimmsten Fall wieder auf das Auto umsteigen.
45 bis 50 Millionen Euro müssten pro Jahr in die Erneuerung des Fuhrparks investiert werden. Das sei notwendig, „um die Substanz zu halten“, sagt Hemmersbach. Allerdings wollen die Verkehrsbetriebe breitere Straßenbahnwagen einkaufen. Damit erhöhe sich der Platz um 15 bis 20 Prozent. Spätestens in fünf Jahren müssten die Wagen die steigende Nachfrage auffangen. Bei den Bussen wolle man 21 Meter lange Fahrzeuge testen.
Bei den geplanten Stadtbahnprojekten rechnet Hemmersbach mit Investitionssummen von rund 200 Millionen Euro bis 2030. Vor allem die Linie 61 müsse dringend umgestellt werden, da das Fahrgastaufkommen schon jetzt „Straßenbahncharakter“ habe. Schaut man auf die Zahlen, wird deutlich, was er meint. 31.600 Fahrgäste pro Werktag nutzen die Linie 61. Nur fünf der 13 Straßenbahnlinien befördern mehr Fahrgäste. „Hier kann nur die hochkapazitive Stadtbahn Abhilfe schaffen“, stellt Hemmersbach klar.
Absoluter Spitzenreiter im DVB-Streckennetz ist die Linie 7 mit 49.300 Fahrgästen pro Tag. Mit 37.200 folgen mit großem Abstand die Linie 3 und die Linie 11 mit 36.800 Fahrgästen. Das geringste Tagesaufkommen hat mit 20.100 die Linie 8 zwischen Hellerau und Südvorstadt. Allerdings sei hier die Steigerungsrate in den letzen Jahren (2007 = 15.000) besonders hoch.
Pro Arbeitstag nutzen bis zu 600.000 Fahrgäste das Liniennetz. Die Hauptbelastung liege morgens und nachmittags. 77 Prozent aller Fahrgäste würden eine Zeitkarte nutzen, sagt Hemmersbach und spricht von einem hohen Kundenbindungsgrad. „Wir haben ein unglaublich treues Publikum“, so seine Worte. Auch die Einführung der Jobtickets habe sich bewährt. Inzwischen sei die Zahl auf 15.200 gewachsen. Hinzu kommen 39.200 Semestertickets und 85.100 Abo- oder Jahreskarten.
Das könnte Sie auch interessieren …
Die Dresdner Verkehrsbetriebe nutzten heute den Theaterplatz und die Semperoper-Kulisse, um für ihre verjüngte und >>>
Die Fusion der städtischen Krankenhäuser Neustadt und Friedrichstadt zum Städtischen Klinikum Dresden ist von einer >>>
Ein einzige Großstadt in Sachsen verwertet Dresden künftig alle Bioabfälle durch Vergärung. Die 24.000 Tonnen Bioabfall >>>
Lange wurde sie als nicht machbar abgetan: Die geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke der Bahn von Dresden nach Prag. >>>
Zwölf überlange Gelenkbusse sollen den Fahrgastansturm auf Buslinien in Spitzenzeiten entlasten. Der erste der 21 Meter >>>