Nach der Bereitstellung von einer Million Euro im städtischen Haushalt für die bautechnische Sicherung des Sachsenbades prüft das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung derzeit die Errichtung eines Notdaches. „In diesem Zug werden auch Kosten ermittelt und Verfahrensfragen beantwortet. Nach Abschluss dieser Prüfung können wir zu den Details informieren“, erklärte eine Rathaussprecherin auf Anfrage. Die bisher genannte Summe von rund 600.000 Euro für die Notsicherung seien Schätzungen gewesen. Jetzt müsse der Umfang der Bauleistungen für die Ausschreibung genau umrissen werden. Darum erfolge nun eine umfangreichere Prüfung des Vorhabens.
Noch nicht in die Wege geleitet ist dagegen die vom Stadtbezirksbeirat Pieschen empfohlene Prüfung einer Sanierung des Sachsenbades durch die Stesad GmbH. „Die Diskussion in den Gremien des Stadtrates ist noch nicht abgeschlossen“, betonte die Rathaussprecherin. Der Oberbürgermeister habe eine Vorlage eingebracht mit der Absicht, das Sachsenbad an einen privaten Investor zu verkaufen. Weder zu der Vorlage noch zu einer wie auch immer gearteten Alternative gebe es bisher eine Entscheidung des Stadtrates. „Wir gehen davon aus, dass sich der Bieter bis zur Entscheidung durch den Stadtrat an sein Gebot gebunden fühlt“, so die Rathaussprecherin weiter.
Die Montis Real Estate Berlin GmbH war von zunächst drei Bietern als einzige übrig geblieben. Sie plant mit ihrem Umnutzungskonzept „eine Kombination aus modernen Arbeitswelten in Form von innovativen Großraumbüros (u.a. für Co-Working, Start-ups und/oder Life-Science-Unternehmen), Gastronomie (von einem Restaurant, einem Cafe- und Barbereich bis hin zu einem Club), sowie einem SPA mit Panoramasauna und einem großen Yoga-Studio“.
Im Dezember war die Vorlage zum Verkauf des Sachsenbades im Stadtrat von der Tagesordnung genommen worden. Es fehlten noch die abschließenden Voten aus mehreren Stadtratsausschüssen. Zudem hofft die Bürgerinitiative „Endlich Wasser ins Sachsenbad“ noch auf die Durchführung des Bürgerforums zum Sachsenbad. Die für den 12. November geplante Veranstaltung war aufgrund der Coronabeschränkungen abgesagt worden. Vertreter der Bürgerinitiative hatten gefordert, dass Grundstück und Gebäude in städtischer Hand bleiben sollen, auch wenn ein Schwimmbad nicht realisierbar ist. Vorgeschlagen wurde dann, dass die städtische Stesad GmbH bis Ende März ein entsprechendes Konzept vorlegen solle. Dieser Variante hatte sich der Stadtbezirksbeirat Pieschen mit seinem Votum angeschlossen.