„Wir sind überzeugt, dass eine effektive Aktivierung und Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner bürgernahe Strukturen unterhalb der Stadtbezirksebene erfordert“. Das erklärte Panja Lange, Projektleiterin Stadtteilfonds Pieschen-Süd / Mickten am Dienstag im Stadtbezirksbeirat Pieschen. Anlass war die Rechenschaftslegung über die Verwendung der Fördergelder im Jahr 2021 und die Begründung des Förderantrages für 2022. Rund 35.000 Euro waren im vergangenen Jahr für die Realisierung von 16 Projekten bewilligt worden. Die Entscheidung über die Projektförderung trifft der Stadtteilbeirat. Er besteht aus acht berufenen Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Einrichtungen und zehn gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Einwohner der Stadtteile Pieschen-Süd und Mickten. Dazu gehören auch zwei Mitglieder des Stadtbezirksbeirates.
Pandemie bremst Engagement
Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie sei es gelungen, die bereitgestellten Mittel auszugeben, freute sich Panja Lange. Dennoch hätte es auch mehr sein können. Die Belastung durch die Pandemie habe man spüren können. „Ich habe 1000 Ideen, aber überhaupt keine Kraft mehr. Und keiner weiß, was der Herbst und der Winter bringen“. Dieses Zitat aus dem Frühjahr 2021 spiegele die Situation sehr gut wider, meinte sie. Wichtig für den Erfolg der realisierten Projekte sei die Möglichkeit gewesen, die Antragsteller kontinuierlich beraten zu können. Dazu gehörten auch die regelmäßigen Sprechstunden des Stadtteilfonds im Büro des Trägervereins Pro Pieschen in der Oschatzer Straße.
Stadtteilfonds soll im Haushalt 2023/24 verankert werden
Seit 2019 gibt es den Stadtteilfonds Pieschen Süd / Mickten. Mit seinen in dieser Zeit realisierten 44 Projekten hat er nicht nur viel Engagement der Einwohnerinnen und Einwohner gefördert, sondern auch die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder des Stadtbezirksbeirates entlastet. In den vergangenen drei Jahren gehörten die Stadtteilfonds zu dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt Zukunftsstadt. Das ist Ende 2021 ausgelaufen. Ab 2023 wird angestrebt, das Projekt „Perspektive Stadtteilbeiräte & -fonds 2022+: Von Johannstadt und Pieschen nach Gruna und in weitere Stadtteile“ im Doppelhaushalt der Stadt Dresden für die Jahre 2023/24 zu verankern, erläuterte Marko Beger, Abteilungsleiter Bürgerbeteiligung im Bürgermeisteramt. Er bat darum, die Arbeit des Stadtteilfonds im Jahr 2022 nicht zu einem Stillstand kommen zu lassen. Es wäre schade, wenn bereits gewachsene Strukturen wieder einschlafen.
Lob für Engagement
In der Diskussion lobte Franziska Lordick (Grüne) das Engagement der Stadtteilfonds-Akteure. Es sei wichtig, diese Arbeit fortzuführen. Joachim Adolphi (Linke), der vom Stadtbezirksbeirat in den Stadtteilbeirat entsandt wurde, lobte die sachliche und ausgesprochen freundliche Atmosphäre bei den Beratungen. Hier würden engagierte Menschen aus den verschiedensten Lebensbereichen aufeinander treffen. Das sei sehr belebend. Rolf Jörg Poppe (AfD) bestätigte der Entwicklung des Stadtteilfonds eine „positive Tendenz“ und Michael Meyer-Venezia (AfD) plädierte für eine regelmäßige Information über die Arbeit des Stadtteilfonds.
Verein will auch private Spenden sammeln
Der Stadtbezirksbeirat hat die Bereitstellung der Fördergelder für 2022 in Höhe von 43.450 Euro am Dienstag einstimmig bestätigt. Die Fördersumme ergibt sich aus der Einwohnerzahl der Stadtteile Pieschen-Süd und Mickten (24.988), wobei pro Person 1,80 Euro veranschlagt wurden. Zusätzlich will der Stadtteilfonds auch private Spenden sammeln. Bereits im vergangenen Jahr konnte der Etat so mit 5.500 Euro aufgestockt werden, 10.000 Euro seien in diesem Jahr angestrebt, erklärte Pro-Pieschen-Schatzmeister Sven Voigt, der das Finanzierungskonzept für 2022 vorgestellt hatte.
Außerdem wurden am Dienstag die zwei Beiräte gewählt, die den Stadtbezirksbeirat in dem Stadtteilbeirat vertreten. Dies werden Joachim Adolphi (Linke) und Raphael Grübler (Grüne) sein.
Berichte aus dem Stadtbezirksbeirat Pieschen – eine Leistung der Redaktion von Pieschen Aktuell im Auftrag des Stadtbezirksamtes Pieschen der Landeshauptstadt Dresden.