Die Feuerwache in der Katharinenstraße wird neuer Standort der Kultur- und Kreativwirtschaft in der Dresdner Neustadt. Der Stadtrat hat den geplanten Verkauf des Objektes gestoppt und dem zuständigen Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann die rote Karte gezeigt. Am Mittwoch noch hatte die Dienstbesprechung der Oberbürgermeisterin eine Liste mit zum Verkauf stehenden kommunalen Objekten verabschiedet, inklusive Feuerwache.
Zur Abstimmung standen gestern im Stadtrat ein Antrag der Grünen und einer der FDP. In einer längeren Auszeit verständigten sich die Fraktionen auf eine gemeinsame Position, die dann mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Das Objekt wird nicht verkauft. Statt dessen wird jetzt eine Ausschreibung für die Verpachtung der Feuerwache in der Katharinenstraße 9 inklusive Hinterhaus vorbereitet. Der Kulturausschuss wird beratend, der Wirtschaftsförderausschuss beschließend den Weg des Ausschreibungstextes begleiten. Der von der FDP angestrebte Termin für den Einzug in das Objekt – spätestens März 2015 – wurde nicht mit abgestimmt.
Mirko Sennewald, Vorsitzender des Vereins Kultur Aktiv, verfolgte die Debatte auf der Besuchertribüne. Vor einigen Wochen hatte er sich mit von der FDP beantragtem Rederecht an einer Stadtrats-Debatte über die Zukunft der Kultur- und Kreativwirtschaft in Dresden beteiligt. Schon vor vier Jahren hat er begonnen, sich intensiv mit der Zukunft der leer stehenden Feuerwache zu beschäftigen und ein Nutzungskonzept erarbeitet. Er wird sicher an der Ausschreibung teilnehmen. „Der Bedarf an solchen Flächen ist riesig“, sagt Sennewald. Die Miete für die 300 Quadratmeter des Vereins Kultur Aktiv habe sich im letzten Jahr verdreifacht.
Insgesamt rund 1.500 Quadratmeter stünden in der Katharinenstraße 9 zur Verfügung, davon 900 nutzbar für Büros und Ateliers. Sennewald ging zufrieden nach Hause und hofft auf eine schnelle Ausschreibung.