Im Zuge der Ermittlungen um die Infinus-Firmengruppe in Dresden gibt es den ersten Insolvenzantrag. Die zum Firmenverbund gehörende Prosavus AG teilte heute mit, dass sie einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat. „Der Antrag ist notwendig geworden, da von Seiten der Staatsanwaltschaft im Rahmen des eingeleiteten Ermittlungsverfahrens sämtliche Vermögenswerte und alle Geschäftskonten beschlagnahmt sowie handelnde Personen in Untersuchungshaft genommen wurden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Nach dem derzeitigen Sachstand ist „somit eine ordnungsgemäße Weiterführung der Gesellschaft nicht mehr gewährleistet“.
Die Prosavus AG habe sich darum im Interesse aller Anleger und Gläubiger für ein geordnetes Verfahren entschlossen und einen Antrag auf Insolvenz beim Amtsgericht Dresden eingereicht. Man gehe davon aus, dass noch im Laufe dieser Woche über den Antrag entschieden werde.
Die Infinus-Firmengruppe wird verdächtigt, beim Vertrieb von Finanzprodukten, konkret bei der Ausgabe von Orderschuldverschreibungen in Verkaufsprospekten unrichtige Angaben zur Vermögens- und Ertragslage der Emittenten gemacht zu haben. Derzeit sollen etwa 25 000 Personen mit einem Anlagevolumen von insgesamt rund 400 Millionen Euro betroffen sein. Am 5. November waren bei einer Großrazzia in 30 verschiedenen Objekten in Deutschland und Österreich umfangreichen Akten und Vermögenswerte beschlagnahmt worden. Acht Manager sitzen in Untersuchungshaft.