Die Vorbereitungsarbeiten für die Sanierung der Albertbrücke sind in vollem Gange. An der Behelfsbrücke werden Träger angebracht, die während der zweijährigen Bauzeit alle Kabel, Leitungen und Rohre aufnehmen, die jetzt noch über die Brücke laufen. Auf der Altstadtseite werden sogenannte Kopflöcher für die Kabel-Umleitung gebaggert. Als „Sanierung am offenen Herzen“ bezeichnete Baubürgermeister Jörn Marx die Instandsetzung der maroden Brücke, über die seit Eröffnung der Waldschlösschenbrücke täglich rund 20.000 Autos fahren. Früher waren es 35.000. Von den Nutzern werde ein hohes Maß an Toleranz verlangt, sagte Marx.
Insgesamt soll die Sanierung 21 Millionen Euro kosten. Die Brücke wird um 3,60 Meter auf 22,20 Meter verbreitert. Neben einem von den Verkehrsbetrieben geforderten größeren Gleisabstand wird auf jeder Seite ein 4,10 Meter breiter Streifen für Fußgänger und Radfahrer gebaut. Die Planer gehen davon aus, dass dies für die täglich 7.000 Radfahrer ausreicht. Im Zuge der Sanierung werden auch der Rosa-Luxemburg-Platz und der Sachsenplatz von Grund auf erneuert.
Für die Sanierung der Albertbrücke sind drei Bauphasen geplant, erläuterte Reinhard Koettnitz, Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes. Bis Juli 2014 werden in Phase eins ein Behelfsgleis auf der Brücke und auf der Altstadtseite ein Ausweichgleis gebaut, damit die Straßenbahnen aneinander vorbei kommen, bevor sie eingleisig über die Brücke fahren. Dann kann in Phase zwei auf der Brücke der Straßenaufbau entfernt und auf dieser Seite die Erweiterung erfolgen. Das soll bis bis etwa Juni 2015 andauern. In Phase drei wechselt dann die Straßenbahn auf die neu gebaute Seite mit den neu verlegten Gleisen und die andere Hälfte der Brücke wird erweitert und aufgebaut. Im Mai 2016 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Danach folgt noch die Sanierung der Brückenunterseite.
Ab Juli 2014 wird die Brücke voll gesperrt sein. Für neun Monate müsse der Verkehr großräumig umgeleitet werden, so Koettnitz. Man rechne mit einer Zunahme des Verkehrs auf der Carolabrücke und der Waldschlösschenbrücke um 10 Prozent, sagte er. Der Fußgänger- und Radverkehr werden während der gesamten Bauzeit unverändert über die Behelfsbrücke geleitet. Auch die Nutzung des Elberadweges soll nicht beeinträchtigt werden.
Die Albertbrücke war bis zur Eröffnung der Waldschlösschenbrücke die östlichste Innenstadtbrücke. Die 1946 wieder aufgebaute Brücke ist eine 325 Meter lange Steinbogenbrücke und besteht insgesamt 14 Bögen, vier davon bilden große Stromöffnungen. Bis zur Wende hieß sie Brücker der Einheit, im September 1990 entschied sich der Stadtrat für den Namen Albertbrücke.