Nach Axel Bergmann wird nun auch Albrecht Pallas aus beruflichen Gründen sein Mandat als Stadtrat in der SPD-Fraktion niederlegen. Er macht damit den Weg frei für Diana Frohwieser. Sie beendet die frauenlose Zeit in der Stadtratsfraktion, die seit der Wahl im Mai 2014 aus neun Männern bestand. Pallas hatte mit 4.956 Stimmen nach Fraktionschef Peter Lames das zweitbeste Einzelergebnis für die SPD bei der Kommunalwahl im Mai 2014 erzielt. Frohwieser kam im Wahlkreis 10 mit 1381 Stimmen auf Platz 2 und ist die reguläre Nachrückerin.
Sein im August errungenes Landtagsmandat und die Regierungsbeteiligung der SPD nennt Pallas als Gründe für den Rückzug aus dem Stadtrat. „Mit den bereits absehbaren Terminkollisionen von Landtag und Stadtrat würde ich die eigenen Ansprüche an die Stadtratsarbeit nicht mehr erfüllen können“, erklärte Pallas, der in der Fraktion für Energie- und Umweltpolitik und Kommunalwirtschaft zuständig war. Der Stadtrat sei die „Mutter der politischen Ebenen“, meinte Pallas, nirgendwo sonst könne man sich so unmittelbar um die Wünsche und Sorgen der Menschen kümmern. Darum gehe er auch mit „einer großen Portion Wehmut“.
Der Mandatswechsel soll auf der Stadtratssitzung am 26. Februar erfolgen. Die 38-jährige Dana Frohwieser ist Diplom-Pädagogin und arbeitet seit zwölf Jahren als Wissenschaftlerin an der TU Dresden. In der Bildungs- und Hochschulforschung beschäftigt sie sich vor allem mit Themen wie Qualitätsentwicklung an Bildungseinrichtungen, sozialer Ungleichheit der Bildungschancen, Diversität und Gleichstellung oder den Folgen des demografischen Wandels. „Ich habe es im Mai bedauert, dass es nicht für den Einzug in den Stadtrat gereicht hat“, meinte sie heute. Als Bildungswissenschaftlerin sei für sie unbestritten, dass soziale Gerechtigkeit und Bildungschancen untrennbar miteinander verbunden sind. „Aus Erfahrung weiß ich, dass gute Bildung mehr braucht als ein zahlenmäßig ausreichendes Angebot an Betreuungs- und Schulplätzen. Unser Ziel muss es vor allem sein, qualitativ hochwertige Kita-Betreuungsangebote zu schaffen und gute Schulen in allen Stadtteilen zu errichten und zu erhalten“, meint Frohwieser, die selbst Mutter zweier Kinder ist. Vorgenommen hat sie sich auch, die Arbeit der Stadtverwaltung kritisch zu begleiten. Wie die Themen in der Fraktion verteilt werden, sei noch offen. Derzeit sitzt der Jurist Christian Bösl für die SPD im Bildungsausschuss. Fraktionschef Peter Lames ist sicher, dass die „starke Sozialdemokratin die weibliche Perspektive unserer Fraktionsarbeit entscheidend schärfen“ wird.