50 Prozent für die Hoffnung – Kunstprojekt der Hope-Stiftung vorgestellt

Grazil wirken die Bilder von Doreen Wolff. Aus der Ferne scheint es fast, als reihten sich verschiedenfarbige Perlen aneinander, aus der Nähe sieht man: Es sind winzige Ölfarben-Tupfen. Dieses Tupfen auf die vor ihr liegende Leinwand – ohne Vorskizze und fertige Idee im Kopf – habe für sie auch etwas Meditatives. Sie verarbeite in ihren Bildern ihr Leben, sagt die Künstlerin und erzählt, dass die fertigen Werke immer erst eine Weile in ihrem Atelier blieben, ehe sie sich von ihnen lösen und sie in Ausstellungen geben könne. Manche blieben auch ganz bei ihr.

Grazil wirken die Bilder von Doreen Wolff. Sie bestehen aus winzigen Ölfarbentupfen. Foto: Thessa Wolf

Grazil wirken die Bilder von Doreen Wolff. Sie bestehen aus winzigen Ölfarbentupfen. Foto: Thessa Wolf

Yosi Losaij malt auch, um ihre Ausbildung zu finanzieren. Die Künstlerin, die im realen Leben Katja Hütter heißt, hat in Holland Kunsttherapie und in Dresden Psychologie studiert. Jetzt macht sie eine Ausbildung zur Psychotherapeutin. „Früher habe ich ein Bild von mir für 50 Euro verkauft. Jetzt bekomme ich zwischen 900 und 2000 Euro“, sagt sie. Doch das Malen sei weit mehr als ein einträgliches Hobby, mit dem sie zum Familienunterhalt beitrage. „Sehnsuchtsorte“ nennt sie das farbenfrohe Werk aus Acryl und Tusche, welches sie zum Termin mit den anderen Künstlern mitgebracht hat.

Sie haben sich getroffen, um gemeinsam mit der Initiatorin der Hope-Gala, Viola Klein, ihr neues Kunstprojekt zugunsten der Stiftung vorzustellen. „In verschiedenen Dresdner Hotels stellen die Künstler ihre Werke aus – und bieten sie zum Verkauf an“, erzählt Viola Klein. „Einen Teil des Erlöses spenden sie für Hope.“ Zwischen 30 und 50 Prozent des Verkaufsgeldes fließt in die Stiftung. Einige Künstler haben auch Werke für die Tombola der Gala zur Verfügung gestellt.

„Graziler Canaletto“ im Taschenbergpalais

Yosi Losaijs Bilder kann man im Dorint Hotel bewundern, Gudrun Trendafilovs im Hilton. Carsten Linke hat 22 seiner großformatigen Fotografien im Taschenbergpalais hängen, es ist seine erste größere Ausstellung. Für das Hope-Projekt hat er extra ein Bild auf eine gebürstete Alu-Dibond-Platte gedruckt. Es zeigt den Brunnen der drei Grazien mit der Brühlschen Terrasse im Hintergrund nennt sich „Graziler Canaletto“. Für die  jungen Künstler ist die Ausstellung im Foyer des Dresdner Firmensitzes der SAP Deutschland die erste große Schau – der Erlös aus der Versteigerung ihrer Werke im Oktober geht übrigens komplett an die Stiftung.

Für das Hope-Projekt hat Carsten Linke extra ein Bild auf eine gebürstete Alu-Dibond-Platte gedruckt. Es zeigt den Brunnen der drei Grazien mit der  Brühlschen Terrasse im Hintergrund nennt sich „Graziler Canaletto“. Foto: Thessa Wolf

Carsten Linke hat die Brühlsche Terrasse mal aus einer anderen als der Canaletto-Perspektive gemalt. Foto: Thessa Wolf

„Ich finde es schön, dass Künstler sagen: Mit dem, was ich kann, helfe ich anderen“, freut sich Viola Klein. Und es sei wunderbar, dass inzwischen so viele – Künstler, Firmen, Hotels und viele andere – die Hope-Stiftung unterstützten. „Die diesjährige Hope-Gala am 31. Oktober feiert ihr zehnjähriges Jubiläum“, so die Initiatorin. „Am Anfang habe ich noch böse Briefe bekommen mit Fragen, warum ich den Menschen in Afrika helfe und nicht denen in Deutschland.“ Aber inzwischen sei ein Umdenken erfolgt, es gebe eine große Spendenbereitschaft und allerlei Unterstützung.

Mit dem Projekt Hope Cape Town wird Kindern geholfen, die sich in Südafrika, in den Elendsvierteln rund um Kapstadt, mit dem HI-Virus oder Tuberkulose infiziert haben. „Natürlich ist es überall wichtig zu helfen – überall, wo Menschen Hilfe brauchen“, plädiert sie für ein menschliches Miteinander bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland.

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