Nach vier Jahren ist die Behelfsbrücke, die auch gern kleine Albertbrücke genannt wird, Geschichte. Die 360 Meter lange Konstruktion wird jetzt demontiert. Am 14. November 2011 war sie für Radfahrer und Fußgänger in Betrieb genommen worden. Die ersten Bohlen fehlen bereits. Bis Oktober bauen die Experten auf beiden Seiten die Brückenteile zurück. Dabei werden die Lampenmasten, die Rohrtrassen und der Brückenbelag entfernt.
Das Mittelteil, das im Herbst 2011 als letztes eingeschwebt wurde, soll Mitte Oktober herausgenommen werden, kündigte Reinhard Koettnitz, Chef des Straßen-und Tiefbauamtes heute bei einem Baustellentermin an. An eine Weiterverwendung der Behelfsbrücke sei derzeit nicht gedacht. Für eine Elbquerung am Ostragehege sei die Kontruktion nicht geeignet, betonte Koettnitz. Das habe man geprüft. „Das wird jetzt Schrott und die Bohlen landen vielleicht im Kamin“, meinte er.
Nach der Demontage der Behelfsbrücke wächst die Brücke auf der Unterstromseite um 11 Meter. Wie auf der Oberstromseite wird dies in etwa 40 Betonierabschnitten erfolgen. Dann wird die Brücke statt der ursprünglichen 18,60 Meter 22,20 Meter breit sein. Gleichzeitig beginne die Sandsteinsanierung, so Koettnitz.
Auf der fertigen Brückenhälfte ist die Montage des 1,30 hohen neuen Geländers noch nicht abgeschlossen. Nach der Fertigstellung werden die nachgebauten historischen Brückengeländer mit den immerhin etwa 400 typischen Vasen und ananasförmigen Aufsätzen integriert. Das war der Kompromiss, den die Planer mit den Denkmalschützern erreichen konnten. Der Idee, das historische Geländer in der geforderten Höhe von 1,30 Metern nachzubilden und dafür zum Beispiel die Vasen zu strecken, waren die Denkmalschützer nicht gefolgt.
Seit Montag nutzen Radfahrer und Fußgänger neben der Straßenbahn nun auch die neue Brückenhälfte. Der Autoverkehr in Richtung Neustadt soll im Dezember wieder rollen.