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Neue Autobahnstrecke zwischen Dresden und Prag noch dieses Jahr befahrbar

Anfang Dezember 2016 soll sie endlich fertig sein – die Autobahnstrecke D8. Sie ist Bestandteil der künftigen Autobahn D8/A17, die Dresden und Prag miteinander verbinden wird. Bisher sind bereits 80 Kilometer der Strecke auf tschechischer Seite fertiggestellt und befahrbar. Der Bau der letzten 12 Kilometer im tschechischen Mittelgebirge ist in vollem Gange. Das muss er auch, wenn der Termin zur Eröffnung der Strecke eingehalten werden soll.

Zuletzt stockten die Bauarbeiten oder kamen ganz zum Erliegen. Obwohl bereits seit drei Jahren gerichtlich das Baurecht erteilt wurde, kam es zu einem erneuten Streit mit Umweltgruppen, die die Umweltverträglichkeit der geplanten Autobahn anzweifeln. Zudem gab es im Juni 2013 einen Erdrutsch nahe Litochovice nad Labem, der dem Projekt vorerst einen Strich durch die Rechnung machte. Bevor der Bau weitergehen konnte, mussten viele Kubikmeter Erde von der Trasse entfernt werden. Inzwischen sind bereits 9 der 12 restlichen Kilometer asphaltiert. Die Experten gehen davon aus, dass die Autobahn nahe der Porta Bohemica, der sogenannten Straße der Böhmischen Pforte, rechtzeitig befahrbar sein wird.

Verbesserte Zugverbindung lässt auf sich warten

Wie der damalige sächsische Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) im Juni 2014 mitteilte, solle die geplante Autobahnstrecke zwischen Dresden und Prag die bereits bestehende Bahnverbindung durch das Elbtal entlasten, weil diese an ihre Kapazitätsgrenzen stoße. Nicht nur der zu hohe Lärmpegel von bis zu 75 Dezibel sei mittelfristig nicht tragbar, sondern auch die zahlreichen Kurven der Strecke, die eine Temposteigerung nicht zuließen. Zwar gibt es auch Pläne für den Bau einer neuen Bahnstrecke – doch deren Planung ist, obwohl sie seit vielen Jahren diskutiert wird, im Gegensatz zum Autobahnbau noch in den Kinderschuhen. Die geplante Bahnroute soll mit Geschwindigkeiten bis zu 200 Stundenkilometern die aktuelle Fahrtzeit von 135 auf 50 Minuten verkürzen. Bis dies jedoch soweit ist, dürften noch bis zu 20 Jahre vergehen.

Fernbusse profitieren von aktueller Verbindungslage

Was also die Verkehrsverbindung zwischen Dresden und Prag betrifft, ist der Schienenverkehr aktuell und in naher Zukunft ins Hintertreffen geraten. Hiervon profitieren vermehrt die Fernbusse, die seit einigen Jahren für Fahrten innerhalb Deutschlands sowie ins Ausland immer beliebter werden. Im Vergleich zur Fahrtzeit mit dem Zug ist bereits jetzt die alternative Reise mit dem Fernbus zügiger: Während die 150 Kilometer aktuell in etwa 2 Stunden mit dem Bus zurückgelegt werden können, soll sich die Fahrt auf der neuen Strecke ab Dezember nochmals deutlich verkürzen. Eine einfache Fahrt ist zudem bereits unter 10 Euro möglich. Aktuell gibt es bereits fast 30 Verbindungen täglich zwischen Dresden und Prag, die von unterschiedlichen Fernbus-Unternehmen wie etwa MeinFernbus, Flixbus, Eurolines, Student Agency oder Orange Ways angeboten werden. Ohne umzusteigen kann man so vom Dresdner Hauptbahnhof in der Bayrischen Straße bis zur Busstation Florenc in Prag gelangen.

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