Beim christlichen Kinder-, Jugend- und Familientreff Stoffwechsel e. V. in Pieschen laufen derzeit die Vorbereitungen für gleich zwei Feierlichkeiten: für das Stadtteilfest St. Pieschen im Juni und die eigene Geburtstagsparty an diesem Sonnabend.
Wie jedes Jahr seit Gründung von St. Pieschen ist das „Stoffi“-Team auch dieses Jahr wieder mit von der Partie, um die Konkordienstraße zwischen Torgauer Straße und Konkordienplatz in eine kunterbunte „Kindermeile“ zu verwandeln. „Wir stellen natürlich wieder unseren Kletterturm auf“, kündigt Basisleiter Johannes Oßwald an. Auch die Wasserbahn, an der die Zwerge nach Herzenslust mit dem kühlen Nass experimentieren können, und eine Bastelstation bringen die Sozialpädagogen mit. „Diesmal haben wir sogar zwei Hüpfburgen, eine davon extra für Kleinkinder“, zählt Oßwald weiter auf. Und nicht zu vergessen die Backstation, an der sich Kinder und Erwachsene Stockbrot und Würstchen braten können. „Das ist ein Mitmach- bzw. Selbstmach-Angebot, denn wir wollen ja nicht in Konkurrenz treten mit den kommerziellen Snack-Anbietern“, so der gebürtige Schwabe, der vor rund 15 Jahren nach seiner religionspädagogischen Ausbildung als Praktikant zum Stoffwechsel kam und blieb.
Auch am Bühnenprogramm des St. Pieschen ist der Stoffwechsel e. V. wieder beteiligt. Am Sonnabend um 11 und 15 Uhr bietet der Illusionskünstler Norbert Binder, einer der Gründerväter des Pieschener Stoffi-Kidsclubs, eine „Familien-Mega-Mitmachshow“ auf der Bühne am Konkordienplatz. Für Sonntagmittag sind die Pop- und Folksängerin Luise Gramsch und ihre Band angefragt.
Geburtstagsparty zum 20. und 25. Jubiläum
Zuvor aber feiern die „Stoffis“ erstmal ihren eigenen Geburtstag: Der Verein, gegründet durch die Christin Sabine Ball in der Neustadt und heute mit vier Standorten in Dresden vertreten, wird 25 Jahre alt, und seit 20 Jahren gibt es ein christlich motiviertes Kinderprogramm in Pieschen. „Im Mai 1998 hat ein christlicher Jugendkreis begonnen, an der Markuskirche ehrenamtlich Angebote für Kinder zu machen, die die Nachmittage auf der Straße verbrachten“, erzählt Johannes Oßwald. Als es kälter wurde, zog man in die Turnhalle der benachbarten 26. Grundschule um. Schnell war klar: Ein regelmäßiges, festes Angebot für sogenannte Familien in besonderen Lebenslagen muss her. Hier kam der Stoffwechsel e. V. ins Spiel. Mehrere Jahre lang fanden die Treffs dann in einer selbst ausgebauten Ladenwohnung am Markusplatz/Ecke Torgauer Straße statt – unter erschwerten Bedingungen: ein Klo gab es nicht, Wasser nur kalt.
Richard von Weizsäcker ermöglicht Hauskauf
2003 stand dann das heutige Stoffwechsel-Grundstück an der Markusstraße 11 zum Verkauf, die einstige Tischlerei Höhnel/Tress und eine ehemalige Polsterei. Kosten: 40.000 Euro. Sage und schreibe 30.000 Euro kamen über Spenden zusammen, den Rest steuerte kein Geringerer als Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker bei, der gerade den Erich-Kästner-Preis des Dresdner Presseclubs erhalten hatte und das Geld für gemeinnützige Zwecke in Dresden lassen wollte. Ob man das als göttliche Fügung oder glücklichen Zufall interpretieren möchte, ist jedem selbst überlassen. Fakt ist: Seitdem wurde fast ununterbrochen an und in den Gebäuden geackert: Freunde engagierten sich ehrenamtlich, verbrachten ihren Jahresurlaub auf der Baustelle, Baufirmen stellten unentgeltlich Mitarbeiter ab, Jugendgruppen reisten zur Unterstützung an, ABM-Kräfte, Praktikanten und Sozialstundenleistende halfen beim Umbau.
So wurde nach und nach aus den verlassenen Werkstätten, Lager- und Wohnräumen ein Kinder-, Jugend- und Familienzentrum mit zahlreichen verschiedenen Räumen: Familientreff, Rückzugsmöglichkeiten für Kinder und „Pre-Teens“ (zwischen 10 und 12 Jahre), Holzwerkstatt, Kreativ- und Mehrzweckraum, Großküche und Lager, Büros, Mitarbeiterwohnungen und und und. „Wir haben die drei Gebäude nacheinander saniert und mit dem kleinsten Haus angefangen. Das war 2007 fertig. Die Weihnachtsfeier war unsere erste Veranstaltung hier“, blickt Oßwald zurück. „Richtig fertig geworden sind wir eigentlich erst im vergangenen Jahr – und nun arbeiten wir ja schon wieder am Abenteuerbauspielplatz.“
Aber erstmal wird gefeiert, und zwar am Sonnabend, dem 28. April, zwischen 14 und 17 Uhr. Alle Pieschener sind herzlich eingeladen, bei Stockbrot, Grillwürstchen oder bei Kaffee und Kuchen den vom christlichen Glauben geprägten Verein und seine Mitarbeiter kennenzulernen. Anhand von Fotowänden und Power-Point-Präsentationen kann man in die „Stoffi“-Geschichte eintauchen und mehr über die soziale Arbeit erfahren. Dazu gibt es sportliche und kreative Angebote, Kinder und Mitarbeiter treten als Band auf, und bei einer Tombola zugunsten der Stoffwechsel-Treffs winken Preise.
Fotos von der Sanierung der Pieschener Stoffwechsel-Gebäude:
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