Wohnungsnotfallhilfe erhält Schlafsäcke und Hygienesets für Obdachlose

Ende November erhielt die Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Stadtmission Dresden e.V. vom ASB-Regionalverband Dresden e.V. im Rahmen einer bundeweiten Hilfsaktion des Arbeiter-Samariter-Bundes 50 Schlafsäcke und Hygienesets für Obdachlose. Bundesweit werden 2.500 Schlafsäcke und Hygienesets durch die Gliederungen des Arbeiter-Samariter-Bundes für Obdachlose zur Verfügung zu gestellt.

Im Vergleich zu Dresden ist das Thema Obdachlosigkeit in vielen anderen Städten drängender und die Lage der Menschen prekär. „Mehr als 50.000 Menschen in Deutschland leben dauerhaft auf der Straße. In den Notunterkünften gibt es vor allem in der kalten Jahreszeit nicht genug Plätze für alle Bedürftigen“, erklärt ASB-Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch die Aktion. „Schnell und pragmatisch helfen, das war schon vor 130 Jahren unser Ansinnen und so wollen wir auch heute helfen.“

Obdachlose ASB Übergabe

Spenden sind willkommen: Michael Eichstädt, Vorstandsmitglied des ASB-Regionalverbandes Dresden (l.), Michael Schulz, Leiter der Wohnungsnotfallhilfe (ganz rechts) und Bernd Völker, ehrenamtlicher Helfer in der Kleiderkammer, verteilen Schlafsäcke und Hygienesets. Foto: C. Trache

Durch Gespräche stellten die Berater der Diakonie fest, dass im vergangenen Jahr 17,3 Prozent der Klienten zum Zeitpunkt des Erstkontaktes mit der Wohnungsnotfallhilfe im Freien übernachteten. „Gerade diese Menschen benötigen dringend einen guten Schlafsack“, so Michael Schulz, Leiter der Wohnungsnotfallhilfe. „Sie kommen regelmäßig in den Tagestreff, den unsere Einrichtung in der Mohnstraße unterhält. Im vergangenen Jahr hat unsere Einrichtung rund 570 wohnungslose Menschen sowie 260 weitere Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, beraten. Ein Drittel sind Frauen, auch im Bundesdurchschnitt. “

Wie viele Menschen in Dresden auf der Straße leben, lässt sich nicht mit letzter Gewissheit ermitteln. Landeshauptstadt stellt Wohnungslosen bis zu 352 Schlafgelegenheiten zur Verfügung. Sieben Übergangswohnheime bieten insgesamt 296 Plätze. 46 Plätze befinden sich in so genannten Gewährleistungswohnungen. In der kalten Jahreszeit kommen dazu noch zehn Notfallschlafplätze im Übergangswohnheim Hubertusstraße 36c, als kurzfristige Übernachtungsmöglichkeit von 22 bis 7 Uhr.

Obdachlose ASB Schlafsaecke Ausladen

Freiwillige Helfer beim Ausladen des Spenden in der Mohnstraße. Foto: C. Trache

Aber auch für von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen hält das Sozialamt Beratungs- und Unterstützungsangebote bereit. Ergänzend dazu erhalten diese Menschen niedrigschwellige Hilfsangebote durch Kontakt- und Beratungsstellen in freier Trägerschaft. Neben dem Diakonischen Werk – Stadtmission Dresden e.V. sind das: die Gemeinnützige Gesellschaft Striesen Pentacon e. V., die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH und der Verein für Soziale Rechtspflege e. V.

Von November bis März bieten zudem Nachtcafés von 20 bis 7 Uhr Übernachtungsmöglichkeiten für erwachsene Obdachlose. Die Nachtcafés sind eine Initiative von Dresdner Kirchgemeinden und dem Diakonischen Werk – Stadtmission Dresden e. V.. An jedem Tag der Woche öffnet eine Kirche ihre Türen für die Bedürftigen. Neben Essen und Getränke, erhalten die Besucher einen warmen, trockenen Schlafplatz. Sie können sich und ihre Wäsche waschen und finden bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern ein offenes Ohr.

„Insbesondere in der kalten Jahreszeit bitten wir alle Bürger, aufmerksam unterwegs zu sein und den Rettungsdienst zu rufen, wenn sie eine hilflose Person im Freien bemerken“, so Michael  Schulz. „Und Unterstützung für unsere Arbeit im Tagestreff ist immer willkommen. Wer mit Geld- oder Sachspenden helfen möchte, kann uns gern kontaktieren.“

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